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Dienstag, 28. Dezember 2010

Mehr als nur müde sein

Wohl jeder Mensch fühlt sich im Laufe seines Lebens mal müde und nahezu unendlich erschöpft. Bei rund 300 000 Menschen in Deutschland ist dies ein fortwährender Zustand. Sie leiden am chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS = Chronic-Fatigue-Syndrom). Die Bezeichnung für die Krankheit klingt nicht schlimm, doch tatsächlich fesselt das Syndrom viele Betroffene ans Bett.


CFS beginnt mit grippeähnlichen Symptomen und führt zu einem immer stärker werdenden Gefühl der Schwäche. Hält diese länger als ein halbes Jahr an, kann von CFS ausgegangen werden. Hinzu können Symptome wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie Kopf- und Halsschmerzen kommen. Bis die richtige Diagnose gefunden ist, haben Betroffene meist eine Odyssee an Arztbesuchen hinter sich. Manches Mal reicht die Erschöpfung so weit, dass einer Erwerbstätigkeit nicht mehr nachgegangen werden kann oder gar Betroffene auf Pflege angewiesen sind.

Entgegen den deutschen Diagnostik-Leitlinien sehen internationale Experten CFS nicht als eine psychische Erkrankung an, sondern führen die Erschöpfung auf eine dauerhafte Aktivierung oder Störung des Immunsystems zurück, ähnlich wie Autoimmunerkrankungen. Auslöser sollen Virusinfektionen, Umweltgifte oder Stresssituationen sein können. Dementsprechend ist CFS schwierig zu behandeln. Unterstützung für Erkrankte bietet unter anderem der Bundesverband chronisches Erschöpfungssyndrom, Fatigatio, im Internet an (www.fatigatio.de).

Quelle: Yahoo News

Montag, 22. November 2010

Informationen zum Chronic-Fatigue-Syndrom, CFS Chronisches Erschöpfungssyndrom

von Hans-Michael Sobetzko (1998)


"...CFS zu haben heißt, in einem lähmenden Nebel aus tausend Beschwerden, Schmerzen und dieser absurden Erschöpfung leben zu müssen, jeden Tag, jahrelang!"
eine Betroffene


Viele Namen - ein Krankheitsbild
Für das Krankheitsbild existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Bezeichnungen. In der medzinischen Fachliteratur werden vorwiegend folgende Begriffe benutzt:
  • Chronic Fatigue Syndrome (CFS) / USA
  • Chronic Fatigue/ Immune Dysfunction Syndrome (CFIDS) / USA
  • Myalgic Encephalomyelitis (ME) / u.a. GB, Australien, Kanada, Neuseeland
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) / Deutschland
ICD 10: G 93.3
organische Störungen des Gehirns:
  • Postviral Fatigue Syndrome (PVFS)
  • Benign Myalgic Encephalomyelitis" (BEME)
Beschwerden
Der Beginn der Erkrankung ist meist grippeähnlich und abrupt, in einigen Fällen auch einschleichend. Charakteristisch sind Hals-, Kopf-, Lymphknoten-, Muskel-und Gelenkschmerzen, ständige Benommenheit sowie schwerwiegende Störungen der Konzentrationsfähigkeit und des Kurzzeitgedächtnisses. Schwäche-und Schwindelgefühl, Sehstörungen, unterschiedliche Mißempfindungen im ganzen Körper, auch im Gesichtsbereich, mäßiges Fieber bzw. Fiebergefühl, Schlafprobleme und Übelkeit werden geschildert. Häufig entsteht in der Folgezeit eine verwirrende Vielfalt weiterer Symptome. Die extreme, oft über Jahre anhaltende, lähmende Erschöpfung und Erschöpfbarkeit durch geringste Anstrengungen haben dem Krankheitsbild seinen Namen gegeben.
Ursache und Entstehung
Ursachen und Krankheitsmechanismen des CFS sind bis heute ungeklärt, es gibt keinen charakteristischen objektiven Einzelbefund und keine beweisende Befundkombination. Der CFS-Definition von 1994 liegt ein Konzept zugrunde, bei dem ein sog. Syndrom mit möglicherweise verschiedenen Ursachen erfaßt wird. Es könnte sich demnach sowohl um eine einzelne Erkrankung als auch um eine Gruppe verschiedener Krankheiten oder Vergiftungen mit ähnlichem Beschwerdebild bzw. gemeinsamer Endstrecke handeln.
Viren, u.a. EBV, HHV6, Enteroviren, Bornaviren, Retroviren, Borrelien, Pilze, Fehlfunktionen des Hormonsystems, neurologische Störungen, andauernde Überlastungen im Vorfeld der Erkrankung und eine Vielzahl von Umweltgiften, v.a. nervenschädigende Substanzen, werden als Auslöser und Kofaktoren des CFS in Betracht gezogen, ohne daß dafür bisher ein wissenschaftlich zwingender Beweis vorgelegt werden konnte.[1,2,8,9]
Obwohl CFS in einigen Fällen neben psychiatrischen Erkrankungen auftritt, gibt es keinen Beweis dafür, daß CFS selbst eine Störung dieser Gruppe ist. Zudem ist umstritten, ob es sich bei beobachteten Auffälligkeiten nicht in erster Linie um die Folgen eines äußerst belastenden chronischen Krankheitsverlaufs handelt. Die Abgrenzung zu Depressionen und Somatisierungsstörungen bereitet erhebliche Schwierigkeiten.[7,11]
Aufgrund erniedrigter Werte des Hormons "Cortisol" wurde bei einem Teil der Patienten eine Störung der Hypothalamus- Hypophysen- Nebennierenrinden- Achse (HHN-Achse), die große Bedeutung für die Reaktion des Organismus auf Streß besitzt, diskutiert. Eine Gabe von "Cortisol" in niedrigen Dosierungen erwies sich jedoch im Rahmen einer breit angelegten Studie als weitgehend wirkungslos[13].
Wie die synonyme Bezeichnung "Chronic Fatigue Immune Dysfunction Syndrome, CFIDS" andeutet, sind mit dem Krankheitsbild oft Auffälligkeiten des Immunsystems verbunden, die in der Vergangenheit jedoch stets uncharakteristisch und nicht in allen Fällen nachweisbar waren. Zunehmend richtet sich das Interesse auf den für die Virusabwehr zentralen 2,5A-Synthetase/ RNase-L-Pfad, der bei CFS in vielen Fällen eine unerwartet hohe Aktivität aufweist. Im Juli 1997 wurde erstmals über CFS-spezifische Veränderungen des Enzyms RNase-L (Low Molecular Weight RNase-L) berichtet [12]. Ob sich der labortechnische Nachweis dieser Ribonuklease als beweisender CFS-Befund eignet, ist Gegenstand zur Zeit laufender Untersuchungen.
Denkbar ist auch eine Kombination und gegenseitige Beeinflussung mehrerer Faktoren, die an der Entstehung und Ausprägung des CFS beteiligt sein könnten ("Biopsychosoziales Krankheitsmodell").
Klassifikation von Erschöpfungszuständen
Eine Expertengruppe der Centers for Disease Control and Prevention,CDC in Atlanta/USA, die "International Chronic Fatigue Syndrome Study Group", schlug 1994 folgende Einteilung zur Erfassung von Erschöpfungszuständen vor [2]:
Verlängerte Erschöpfung:
kontinuierliche Erschöpfung, die 1 Monat oder länger andauert
Chronische Erschöpfung:
Erschöpfungszustand, der kontinuierlich oder rezidivierend mindestens 6 Monate andauert
Idiopathische chronische Erschöpfung:
Zustand klinisch gesicherter, ungeklärter chronischer Erschöpfung, der die Definitionskriterien des CFS nicht erfüllt
Chronic-Fatigue-Syndrom:
klinisch gesicherter, ungeklärter Zustand chronischer Erschöpfung, der die vorgeschlagenen Definitionskriterien erfüllt
Abklärung
Da die beobachteten Beschwerden durchweg unspezifisch sind und bei verschiedenen Störungen auftreten können, ist zunächst eine gewissenhafte Abklärung notwendig. DieInternational Chronic Fatigue Syndrome Study Group empfiehlt die folgenden Schritte zur Differentialdiagnostik chronischer Erschöpfung [2].
Die meisten der aufgeführten Untersuchungen dürften im Anbetracht der belastenden Symptomatik bereits vor Erreichen der Sechs-Monats-Grenze durchgeführt worden sein.
Basisdiagnostik in allen Verdachtsfällen
  • ausführliche Krankengeschichte
  • gründliche körperliche Untersuchung
  • Untersuchung der geistig-seelischen Verfassung (mentaler Status)
  • Laborscreening: komplettes Blutbild, BSG, GPT, Gesamteiweiß, Albumin, Globuline, Alkalische Phosphatase, Ca, Phosphat, Glucose, Harnstoff, Elektrolyte, Kreatinin, TSH, Urinanalyse

Über den vorgeschlagenen Umfang hinausgehende Grunduntersuchungen haben nach Aussage der Centers for Disease Control and Prevention beim derzeitigen Kenntnisstand keinen erkennbaren Wert für die CFS-Diagnosestellung. Immunologische, hormonelle und virologische Untersuchungen können bestenfalls Hinweise liefern. Mit EEG, CCT, SPECT, PET, Kernspintomografie oder ähnlichen Techniken ist die Diagnose "CFS" weder zu sichern noch zu widerlegen. Eine ausufernde Diagnostik bringt keine erkennbaren Vorteile [2, 13].
weiterführende Diagnostik im Einzelfall
  • gezielter Ausschluß anderer Diagnosen durch streng an den Leitsymptomen und auffälligen Befunden des Einzelfalls ausgerichtete weitere Untersuchungen
Ausschlüsse
Nach Abschluß dieser Diagnostik müssen ausgeschlossen sein:
  • jede aktive Störung, die eine chronische Erschöpfung verursachen könnte, wie unbehandelte Hypothyreose, Schlafapnoe, Narcolepsie und iatrogene Faktoren, wie z.B. Medikamentennebenwirkungen
  • jede früher diagnostizierte Störung, deren Heilung nicht zweifelsfrei dokumentiert ist und deren weitere Aktivität eine chronische Erschöpfung erklären könnte, z.B. vorbehandelte Malignome und nicht ausgeheilte Fälle von Hepatitis B oder C
  • jede frühere oder aktuelle Diagnose einer schweren Depression mit psychotischen oder melancholischen Anteilen; bipolare affektive Störungen; Schizophrenien jeden Typs; alle Formen paranoider Störungen; jede Form von Demenz; Anorexia nervosa; Bulimie
  • Alkohol oder Drogenmißbrauch innerhalb der letzten zwei Jahre vor Beginn der chronischen Erschöpfung oder zu jedem Zeitpunkt danach
  • Adipositas permagna mit einem Körpermasseindex von 45 oder mehr
    Körpermasseindex = Körpergewicht in Kilogramm / (Körperlänge in Metern)²

Nicht ausschließende Bedingungen Demgegenüber bieten die folgenden Umstände alleine keine ausreichende Erklärung für eine chronische Erschöpfung. Sie können im Sinne einer Begleiterkrankung parallel zu einem CFS bestehen, schließen einen Fall von der Diagnose Chronic-Fatigue-Syndrom jedoch nicht aus:
  • jede Störung unter einer spezifischen Therapie, die geeignet ist, alle Symptome zu lindern und deren korrekte Anwendung dokumentiert ist. Dies schließt Hypothyreose, für die eine ausreichende Hormonsubstitution durch normale TSH-Spiegel nachgewiesen oder Asthma, für das die Eignung der Therapie durch Lungenfunktionstests oder andere Untersuchungen belegt ist, ein.
  • jede Gesundheitsstörung wie Borreliose oder Syphillis, die mit der vorgeschriebenen Therapie vor Entwicklung der CFS-Symptomatik abschließend behandelt wurde
  • jeder isolierte und unerklärte körperliche Untersuchungsbefund, Labortest oder jeder isolierte und unerklärte Befund bildgebender Verfahren, der nicht ausreicht, um das Vorhandensein einer ausschließenden Bedingung zu belegen. Dies schließt einen erhöhten antinukleären Antikörpertiter ein, der ungeeignet ist, ohne weitere klinische Auffälligkeiten oder Laborbefunde eine diskrete Bindegewebserkrankung zu belegen.
  • jede Gesundheitsstörung, die primär durch Symptome definiert ist und nicht durch Laboruntersuchungen verifiziert werden kann, einschließlich Fibromyalgie, Angststörungen, funktionelle Störungen, nichtpsychotische und nichtmelancholische Depression, Neurasthenie und MCS (Multiple Chemical Sensitivity)
Liegen keine ausschließenden Differentialdiagnosen und Auffälligkeiten vor, handelt es sich um eine klinisch gesicherte, ungeklärte chronische Erschöpfung, die im nächsten Schritt entweder als Chronic-Fatigue-Syndrom, CFS oder als idiopathische chronische Erschöpfung zu klassifizieren ist.
Kriterien des Chronic-Fatigue-Syndroms
Für die Diagnose Chronic-Fatigue-Syndrom, CFS muß ein Fall folgende Kriterien für Erschöpfung und begleitende Symptomatik erfüllen[2]:
Erschöpfungskriterien:
Chronische Erschöpfung, die
  • klinisch gesichert und ungeklärt ist.
  • neu und mit zeitlich bestimmbarem Beginn auftrat (nicht bereits lebenslang besteht).
  • sich nicht spürbar durch Ruhe bessert.
  • nicht Folge einer noch anhaltenden Überlastung ist.
  • zu einer substantiellen* Reduktion früherer Aktivitäten in Ausbildung und Beruf sowie im sozialen und persönlichen Bereich führt.
Symptomkriterien:
4 oder mehr der im folgenden aufgeführten 8 Symptome, die frühestens mit Beginn der Erschöpfung aufgetreten sein dürfen, müssen für einen Zeitraum von mindestens 6 aufeinanderfolgenden Krankheitsmonaten persistierend oder rezidivierend nebeneinander bestanden haben:
  • selbstberichtete Einschränkungen des Kurzzeitgedächtnisses oder der Konzentration, die schwer genug sind, eine substantielle* Reduktion des früheren Niveaus der Aktivitäten in Ausbildung und Beruf sowie im sozialen und persönlichen Bereich zu verursachen
  • Halsschmerzen
  • empfindliche Hals-und Achsellymphknoten
  • Muskelschmerzen
  • Schmerzen mehrerer Gelenke ohne Schwellung und Rötung
  • Kopfschmerzen eines neuen Typs, Musters oder Schweregrades
  • keine Erholung durch Schlaf
  • Zustandsverschlechterung für mehr als 24 Stunden nach Anstrengungen

*Die Größenordnung einer substantiellen Reduktion wurde in der ersten CFS-Definition von 1988 mit mindestens 50 Prozent des Niveaus vor Krankheitsbeginn angegeben [1,6].
Sind alle Erschöpfungskriterien erfüllt und besteht eine Begleitsymptomatik in der geforderten Konstellation, liegt ein Chronic-Fatigue-Syndrom, CFS vor. Sind die geforderten Kriterien für Erschöpfung oder Symptomatik nicht erfüllt, ist ein Fall alsidiopathische chronische Erschöpfung einzuordnen. Dieser Begriff bezeichnet keine neue Entität, sondern ist als Kategorie zur Vereinfachung vergleichender Studien gedacht.
Zahlen
Verwertbare statistische Zahlen zum CFS liegen für den Bereich der Bundesrepublik nicht vor, ebenso fehlen Ergebnisse von Untersuchungen an großen Kollektiven. Lediglich einzelne Kliniken und Praxen haben ihre Daten veröffentlicht, die jedoch unter kaum vergleichbaren Rahmenbedingungen und mit unterschiedlichen Strategien erhoben wurden. Zudem muß bei vergleichsweise geringen Fallzahlen die Gefahr statistischer Verzerrungen durch die Zusammensetzung bzw. Auswahl des Patientenkollektivs (selektional bias) berücksichtigt werden.
Daten aus dem anglo-amerikanischen Raum:
  • Angaben zur Häufigkeit des Syndroms schwankten in der Vergangenheit sehr stark. Nach einer 1995 veröffentlichten amerikanischen Studie [4] gaben zwischen ca. 2 und 6 Prozent der Befragten an, seit mindestens 6 Monate chronisch erschöpft zu sein. Demgegenüber erfüllten nur etwa 1 bis maximal 3 Promille die Kriterien des CFS. Gemessen am Symptom "Chronische Erschöpfung" ist das "Chronic-Fatigue-Syndrom" sehr selten und muß klar abgegrenzt werden.
  • Die Mehrzahl der Betroffenen befindet sich im mittleren Lebensabschnitt (30-50 Jahre).
  • Nach fast allen Studien sind mehr Frauen als Männer betroffen [7].
  • Unter den Kranken fanden sich in Großbritannien überdurchschnittlich viele in medizinischen Berufen Tätige und Lehrer[7].
  • Es gibt deutliche Anhaltspunkte dafür, daß unterschiedliche und teilweise ungeeignete Erhebungsmethoden zu erheblichen Verzerrungen in der statistischen Einschätzung führten. [2]
Verlauf und Prognose
Für eine sichere Aussage zum Verlauf fehlen verläßliche medizinische Daten, zudem unterscheiden sich die individuellen Krankengeschichten oft erheblich voneinander. Todesfälle als direkte Folge von CFS sind nicht bekannt. Es liegen keine seriösen wissenschaftlichen Belege für den Übergang des CFS in Folgeerkrankungen bzw. bleibende Organdefekte vor. [5]
Dem meist abrupten Beginn folgt in der Regel eine Phase größter Leistungseinschränkungen und ausgeprägtester Symptomatik. In dieser Zeit leiden die Patienten schon in Ruhe und bei allen Anstrengungen unter schweren Symptomen, können vielfach das Haus nicht verlassen, sind weitgehend bettlägerig und erreichen auf der Skala nach Bell oft nur einen Bereich zwischen 0 und 30 Punkten.
Über Jahre kommt es häufig zu einer langsamen Besserung mit Rückfällen und Erholungsphasen. Manche Patienten erholen sich vollständig. Einige Betroffene berichten von einer langsamen, kontinuierlichen Verschlechterung oder von zyklischen Verläufen.
Die britische ME-Association [11] geht davon aus, daß
  • 35 % der Betroffenen sich langsam aber stetig erholen,
  • 40 % der Fälle einen wechselhaften Verlauf haben,
  • 20 % schwerwiegend eingeschränkt bleiben,
  • 5 % eine kontinuierliche Verschlechterung erleben.
Belastungen und Rückfälle
Belastungen, auch solche, die früher problemfrei toleriert wurden, führen häufig zu einer Verschlechterung des Befindens, die charakteristischerweise oft erst nach ein bis zwei Tagen einsetzt [5]. Rückfälle werden u.a. durch Infekte, Streßsituationen, körperliche Überforderung und nicht zuletzt auch durch zu hoch dosierte Medikamente, z.B. Antidepressiva, ausgelöst.
Es ist sehr wichtig, zwischen einer Verstärkung der Symptomatik und wirklichen Rückfällen zu unterscheiden: Eine halbwegs normale Lebensführung ist für die meisten Betroffenen nur dann möglich, wenn sie dafür ein gewisses Maß an Beschwerden akzeptieren. Der Kranke selbst muß diesen Prozeß bewußt kontrollieren und steuern. Viele andere chronisch Erkrankte haben ähnliche Probleme.
Demgegenüber steht "Rückfall" für eine gravierende, anhaltende Symptomverschlechterung, die nicht mehr steuerbar ist und das in der jeweiligen Krankheitsphase gewohnte Aktivitätsniveau für längere Zeit deutlich reduziert.
CFS und Umfeld
Selten ist eine Krankheit so unterschiedlich bewertet worden. Betroffene empfinden sie als jahredauernde Hölle, in der selbst kleinste Anstrengungen zur Qual werden. Neben den direkten krankheitsbedingten Beschwerden verschärfen drastische Einschränkungen im Familienleben, im Umgang mit Freunden und Bekannten sowie im Beruf die Situation des Kranken.
Von der Umwelt wird CFS wegen eines selbst in schlechtesten Phasen meist relativ stabilen äußeren Eindrucks oft als übertrieben dargestellte, seelisch begründete Befindlichkeitssstörung abgetan.
CFS bedeutet nahezu zwangsläufig eine Kollision mit gesellschaftlichen Leistungsnormen, die auf lange Zeit nicht mehr erfüllbar sind. Es entsteht ein Teufelskreis aus direkten Beschwerden, wachsenden beruflichen Problemen, zunehmender sozialer Isolation und ständig abnehmendem Selbstwertgefühl. Weder sich selbst noch anderen kann der Betroffene seinen Zustand erklären oder eine allgemein akzeptierte Gesundheitsstörung als "Rechtfertigung" vorweisen.
In dieser Situation sollte man eine mögliche Selbstmordgefährdung sehr ernst nehmen [3], insbesondere dann, wenn die Diagnose "CFS" noch nicht gestellt ist.
Selbst wenn sich aus der "Etikettierung" eines in vielerlei Hinsicht erdrückenden Beschwerdekomplexes zur Zeit keine kausalen Therapieansätze ergeben, eröffnet sich die Möglichkeit, individuelle, dem Krankheitsbild angemessene Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Darüber hinaus lassen sich ungeeignete, nicht selten zusätzlich belastende Therapieverfahren, die oft auf der Basis von Ausweichdiagnosen verordnet werden, vermeiden.
Behandlung
Ob Medikamente den Erholungsprozeß unterstützen können, ist sehr umstritten. Eine allgemein anerkannte pharmakologische Therapie gibt es zur Zeit nicht. Vielfach wird daher nur eine möglichst zurückhaltende, nebenwirkungsarme symptomatische Behandlung der Beschwerden empfohlen [5]. Die fast immer erhöhte Sensibilität der Kranken gegenüber Medikamenten aller Art muß dabei unbedingt berücksichtigt werden. In vielen Fällen heißt das, Pharmaka in Dosierungen deutlich unterhalb der üblichen Minimaldosierung zu verordnen.
Nachgewiesene Defizite im Vitamin-und Mineralstoffhaushalt sollten ausgeglichen und eine ausgewogene Ernährung angestrebt werden. Bei gesicherten Allergien und Empfindlichkeiten kann eine entsprechende Diät hilfreich sein.
Obwohl CFS häufig mit einer ausgeprägten psychischen Symptomatik verbunden ist, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um eine psychogene Krankheit. Zudem erscheint es äußerst schwierig, primäre und als Reaktion auf einen schwerwiegenden chronischen Krankheitsverlauf entstandene sekundäre Auffälligkeiten zu unterscheiden. Das gilt insbesondere dann, wenn die Vorgeschichte keine psychischen Vorerkrankungen aufweist. Oft haben in Unkenntnis CFS-spezifischer Besonderheiten angewandte Psychotherapieverfahren die Situation der Patienten ohne erkennbare Vorteile zusätzlich belastet.
Kognitive Verhaltenstherapie hat sich bei CFS in gewissen Grenzen als hilfreich erwiesen: Betroffene lernen, den verbliebenen Spielraum optimal zu nutzen, sich in ihrer Haltung und Lebensgestaltung den aktuellen Limitierungen anzupassen, ohne sie auf Dauer als unveränderlich zu akzeptieren. Die Erkrankung als dynamischer Prozeß mit sich stetig veränderenden Rahmenbedingungen erfordert ein flexibles Krankheitsmanagement, das mit diesem Ansatz unterstützt und verbessert werden kann[10].
Für alle Behandlungsformen ist im Anbetracht der unklaren Ursachen des CFS eine strenge Abwägung des Aufwands, der Risken und des möglichen Nutzens zu fordern.
Leben mit CFS: Krankheitsmanagement

Große Bedeutung besitzt ein dem CFS angepaßter Lebensstil mit Vermeidung von Streß und Überlastungen sowie einem möglichst ökonomischen Einsatz der verbliebenen Energie und Fähigkeiten. Als Grundlage eines effektiven Umgangs mit der Krankheit ist die klare Strukturierung eines geregelten Tagesablaufs mit einem Grundprogramm an Aktivitäten, das auch an schlechten Tagen zu bewältigen ist, dringend anzuraten. Die häufig zu beobachtende Tagesrhythmik der Symptome sollte bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden, da schwerere Aufgaben in den beschwerdeärmeren Phasen kräftesparender zu erledigen sind.
Eine der geringeren Leistungsbreite angemessene körperliche Aktivität (z.B. Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen) wirkt fast immer positiv und sollte fester Bestandteil eines Behandlungskonzeptes sein, um eine weitere Schwächung durch Inaktivität zu vermeiden. Die Belastungsgrenzen muß dabei stets der Patient selbst bestimmen. Für schwerkranke Betroffene kann eine adäquate körperliche Aktivität am Anfang bereits darin bestehen, sich für einige Augenblicke aufrecht im Bett hinzusetzen.
Gefragt sind Lebens-und Überlebensstrategien im Sinne eines möglichst effektiven Krankheitsmanagements. Oberstes Ziel wird hierbei weniger die völlige Beschwerdefreiheit sein können. Vielmehr muß ein individueller Kompromiß zwischen familiären, sozialen bzw. beruflichen Notwendigkeiten einerseits und dem Wunsch nach einer relativ erträglichen Symptomatik andererseits gefunden werden.
-Ende-



Literatur
1. Holmes GP, Kaplan JE, Gantz NM, Komaroff AL, Schonberger LB, Straus SE, Jones JF, Dubois RE, Cunningham-Rundles C, Pahwa S, Tosato G, Zegas LS, Purtilo DT, Brown N, Schooley RT, Brus I: Chronic fatigue syndrome: a working case definition. Annals of Internal Medicine 1988; 108:387-9
2. Fukuda K, Strauss SE, Hickie I, Sharpe MC, Dobbins JG, Komaroff AL and the International Chronic Fatigue Syndrome Study Group: The Chronic Fatigue Syndrome: A Comprehensive Approach to Its Definition and Study. Annals of Internal Medicine 1994; 121: 953-959
3. Bell DS: The Doctor's Guide to Chronic Fatigue Syndrome. Addison-Wesley Publishing Company 1994 4. Buchwald D, Umali P, Umali J, Kith P, Pearlman T, Komaroff A: Prevalence of Chronic Fatigue and Chronic Fatigue Syndrome in the Community. Ann.Intern.Med. 1995; 123:81-88
5. CDC (Centers for Disease Control and Prevention ): The Facts About Chronic Fatigue Syndrome. 1994 6. Fock RRE, Krüger GRF: Chronic Fatigue Syndrome - CFS - Chronisches Erschöpfungssyndrom/ Eine Standortbestimmung. Deutsches Ärzteblatt 1994; 43: 1872-1876
7. National Task Force on Chronic Fatigue Syndrome (CFS), Postviral Fatigue Syndrome (PVFS), Myalgic Encephalomyelitis (ME): Report from the National Task Force on Chronic Fatigue Syndrome (CFS), Postviral Fatigue Syndrome (PVFS), Myalgic Encephalomyelitis (ME), Westcare 1994
8. Schönfeld B: Das Chronic Fatigue Syndrome - eine neue Krankheit?; Bundesgesundheitsblatt 1993; 12: 499-505
9. Schönfeld, B: Das Chronische Müdigkeitssyndrom ( Chronic Fatigue Syndrome ), historische und epidemiologische Aspekte; Bundesgesundheitsblatt 1993; 12: 505-510
10. Sharpe M, Hawton K, Simkin S, Surawy C, Hackmann A, Klimes I, Peto T, Warrell D, Seagroatt V: Cognitive behaviour therapy for the chronic fatigue syndrome: A randomised controlled trial; British-Medical-Journal. 312/7022 (22-26) 1996
11. Shepherd C: Myalgic Encephalomyelitis: Post-Viral Fatigue Syndrome - Guidelines for the Care of Patients, second edition. 1995
12. Suhadolnik RJ, Peterson DL, O'Brien K, Cheney PR, Herst CV, Reichenbach NL, Kon N, Horvath SE, Iacono KT, Adelson ME, Meirleir KD, Becker PD, Charubala R, Pfleiderer WJ Biochemical evidence for a novel low molecular weight 2-5A-dependent RNase L in chronic fatigue syndrome. Interferon Cytokine Res 1997 Jul;17(7):377-385
13. Homepage der CDC, Abschnitt "Chronic Fatigue Syndrome", download 2/1998
Copyright H.-M. Sobetzko 3/1998

Sonntag, 14. November 2010

Leben Ohne Lebenskraft

[…MATT Plötzlich ist alle Energie weg: Das Chronische Erschöpfungssyndrom ist eine rätselhafte Erkrankung. Ursache unbekannt, Heilung nicht in Sicht…]

VON FABIAN REINBOLD


Danke an Herrn Reinbold der einen Link zu seinem Beitrag erlaubt hat.


Link zu taz.de

Dienstag, 26. Oktober 2010

What about Me ?

What About Me? Trailer - USA from Double D Productions on Vimeo.

Text als pdf


What About Me? Trailer - UK from Double D Productions on Vimeo.

Text als pdf

Häufig gestellte Fragen zum Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS)

  1. Was ist das Chronische Erschöpfungssyndrom?

  2. Was sind die Hauptsymptome des CFS?

  3. Was sind die Ursachen des CFS? Wodurch wird es ausgelöst?

  4. Wie lange dauert CFS?

  5. Werde ich wieder gesund?

  6. Gibt es eine Behandlung für CFS?

  7. Kann man an CFS sterben?

  8. Wie finde ich einen Arzt, der sich mit CFS auskennt?

  9. Wie wird CFS diagnostiziert?

  10. Ist CFS ein passender Name für diese Erkrankung? 

  11. Ist CFS ansteckend oder vererbbar?

  12. Wer erkrankt an CFS?

  13. Wieviele Erkrankte gibt es in Deutschland?

  14. Ist CFS eine neue Erkrankung?

  15. Wie erkläre ich CFS meinen Freunden, meiner Familie und meinem Arbeitgeber?

  16. Spielt Stress eine Rolle?

  17. Kann ich mit CFS berufstätig sein?

  18. Warum ist CFS in Deutschland so wenig bekannt?

  19. Warum wurde CFS von den Ärzten so lange ignoriert und missverstanden?

  20. Welche anderen Erkrankungen gibt es, die ähnliche Symptome haben?

  21. Ist CFS eine Depression oder eine psychiatrische Erkrankung?

  22. Was kann ich selbst tun, damit es mir besser geht?

  23. Weitere Informationsquellen

Rente durch (PRIVAT)


So jetzt ist es durch

Schneller als gedacht

Meine Frau hat Ihre Rente durch

Clipboard with stethoscope

Letter to U.S. Secretary of Health from P.A.N.D.O.R.A.

Ich bin der letzte der Wichtige Projekte nicht unterstützt und deswegen jetzt ein Projekt von “Marly C. Silverman, the founder of P.A.N.D.O.R.A”


CegEPwcYvPafTCg-250

Targeting: Mrs. Kathleen Sebelius (U.S. Secretary of Health & Human Services)

Started by: PATIENT ALLIANCE NEUROENDOCRINEIMMU DISORDERS ORG FOR RESECH & ADV

IMPORTANT NOTE: MAKE SURE YOU COMPLETE YOUR PROFILE ON CHANGE.ORG TO ENSURE YOUR VOICE IS HEARD AND YOUR NAME/SIGNATURE WILL BE DISPLAYED ON OUR LIST.

 

 

 

CALL TO ACTION
It is estimated that 20 MILLION AMERICANS are stricken by NeuroEndocrineImmune Disorders such as chronic fatigue syndrome (CFS)-myalgic encephalomyelitis or encephalopathy (ME), fibromyalgia (FM), Gulf War syndrome/illness (GWS-I), multiple chemical sensitivity (MCS) and chronic Lyme disease (CLD).

The U.S. Secretary of Health and Human Services, Kathleen Sebelius states on her web page that "Our goals for all Americans is to live healthier, more prosperous, and more productive lives." This is the same goal of P.A.N.D.O.R.A. for individuals stricken with NeuroEndocrineImmune Disorders, and yet for the past 7 years all of the recommendations o the Chronic Fatigue Syndrome Advisory Committee has made to past and current U.S. Secretaries of Health have not been executed. Not a single ONE recommendation has been put in place. Why not?

Click here for our latest Press Release Call to Action on this subject, dated August 25, 2010 -http://www.pr.com/press-release/258171

SISTER PETITION ON FACEBOOK

This is the sister petition for the petition already posted on the NeuroEndocrineImmune (NEI) Center(tm) Cause-Project, on "Causes" on Facebook. The NEI Center(tm) is a project of P.A.N.D.O.R.A. - Patient Alliance For NeuroEndocrineImmune Disorders Organization for Research and Advocacy, Inc. in partnership with the Lanford Foundation-Lifelyme (tm), Inc and other patient groups.

As of September 27, 2010, the Facebook sister petition is 1,671 signatures strong.  We have been asked by many of our supporters to bring a sister petition to another site. Here we are! This petition is for individuals who want to support our petition on Facebook , but  don't wish to be a user of Facebook. If you already signed on the Facebook petition, you ask you not to sign on this one. We appreciate your support.

REASONS TO SUPPORT AND SIGN THE PETITION

When you sign this petition you are supporting P.A.N.D.O.R.A. and its collaborative partners in getting a response from the Office of the Secretary of Health for a meeting with the U.S. Secretary of Health & Human Services, Mrs. Kathleen Sebelius to ensure her support for aggressive and substantial funding for the NEI Center(TM) and other similar facilities throughout the U.S. Please sign this petition today and forward to your friends and family. We can no longer ignore the physical, financial and emotional toll that these illnesses take on the fabric of communities across the U.S.

Patient with NEIDs deserve the same quality of life and investment dollars in scientific research and patient medical care, that their neighbors and other individuals with other illnesses are currently experiencing and receiving. The time for change is NOW. Sign off on this petition and make sure you get at least 5 people to sign off too.Thank you for participating in this amazing grass roots effort. We need your support now more than ever!

In Good Health and In Beauty,
Marly C. Silverman,
Founder, P.A.N.D.O.R.A.- Patient Alliance For NeuroEndocrineImmune Disorders Organization for Research and Advocacy, Inc.

    PETITION TEXT
    Join in asking U.S. Secretary of Health to meet with P.A.N.D.O.R.A. & provide funding for the NEI Ce

    Dear Secretary Sebelius,

    In 2009, we requested a face-to-face meeting with your or with a senior staff to address the lack of substantial funding for NeuroEndocrineImmune disorders (NEIDs). We also asked you to direct the National Institute of Health (NIH) & the Center for Disease Control and Prevention (CDC) to provide short & long-term research funding for CFS-ME, fibromyalgia, Gulf War syndrome, multiple chemical sensitivity & chronic Lyme disease. Your office has unfortunately ignored our request for a face-to-face meeting and so far no response on the funding for chronic fatigue syndrome and related neuroendocrineimmune disorders has been forwarded to our organization.
    Therefore we respectfully ask you to meet with P.A.N.D.O.R.A.'s representatives and with our partners representing our major stakeholders- millions of Americans ,who for far too long have endured a lack of quality of life due to chronic fatigue syndrome, also known as myalgic encephalomyelitiis, often due also to the overlapping with other related chronic NeuroEndocrineImmune Disorders (NEIDs).
    We ask for aggressive allocation of resources for NEIDs. We also ask that you ensure substantial funding is allocated to projects like the NeuroEndocrineImmune (NEI) Center(TM) and other similar facilities in the U.S It is also crucial that funding for physician training is provided through AHEC and other health agencies in partnership with community and patient advocacy organizations like P.A.N.D.O.R.A. and the NEI Center(TM). It is of utmost importance to ensure medical schools in the U.S. will partner with community and patient advocacy organizations on the task of educating their medical student, their academic professionals, and their current teaching medical faculty, as well as collaborating in much needed scientific research. No longer medical school staff can maintain such a bias against education for medical students and future researchers in the scientific field of NeuroEndocrineImmune Disorders.
    Thank you for your attention to this matter.
    In Good Health and In Beauty,
    Marly C. Silverman,
    Founder, P.A.N.D.O.R.A.- Patient Alliance For NeuroEndocrineImmune Disorders Organization for Research and Advocacy, Inc.
    1Voice, 1Community, 1Cause!(TM)

    [Your name]


    Donnerstag, 21. Oktober 2010

    Prävention, Diagnose und Therapie - VIBROcure

     

    Dr. Christof Ziaja hat auf dem Gebiet der Prävention sowie der Diagnose und Therapie von CFS-Erkrankungen einen neuen Ansatz entwickelt. Mehr Informationen zur VIBROcure-Therapie finden Sie HIER!


    Neue Idee oder doch nur wieder ein Ansatz ohne Hand und Fuß ?

    Mittwoch, 20. Oktober 2010

    Eure Meinung ist gefragt

    Hallo liebe Leser und Leserinnen.

    Mich würde eure Meinung zu folgendem Beitrag (ca 40 Minuten) interessieren

    Mittwoch, 13. Oktober 2010

    Entwarnung: XMRV nicht humanpathogen

    Boston/Oxford/Houston – Das Xenotropic murine leukaemia virus (XMRV), das bei Mäusen Leukämien und Lymphome auslöst, ist für den Menschen vermutlich harmlos, wie eine Reihe von Studien im Journal of Infectious Diseases (Onlineausgabe) zeigt.
    Das 2002 entdeckte XMRV hatte in den letzten Monaten für Schlagzeilen gesorgt. Verschiedene Forschergruppen hatten Virusgene bei Patienten mit Prostatakarzinom, chronischem Erschöpfungssyndrom und bei Transplantierten unter Immunsuppression nachgewiesen.


    Dies hatte, nicht zuletzt weil XMRV zu den Retroviren gehört, eine gewisse Besorgnis ausgelöst. Im Juli beschäftigte sich sogar eine Gutachtertagung der FDA mit der Möglichkeit, dass XMRV sich über Blutprodukte ausbreiten könnte.

    Doch die Ergebnisse der Folgeuntersuchungen dürften jetzt die Gemüter beruhigen. Die Gruppe um Athe Tsibris vom Massachusetts General Hospital in Boston hat bei keinem von 239 Patienten mit immunologischen Erkrankungen (chronisches Erschöpfungssyndrom, Rheumatoide Arthritis), Immunsupprimierten (Transplantationspatienten, HIV-Infizierte) oder Allgemeinpatienten Virusspuren nachgewiesen, und es fragt sich, warum die Tests bei anderen Forschern bei bis zu zwei Drittel der Patienten positiv ausgefallen waren.


    Die Gruppe um John Frater von der Universität Oxford hat 230 HIV- oder Hepatitis C-Infizierte gescreent, und bei keinem Virusspuren nachgewiesen. Die Abwesenheit in diesen beiden Gruppen mit hohem Übertragungsrisiko durch Sexual- oder Blutkontakte widerspricht den früheren Untersuchungen, die vor einer beginnenden Pandemie gewarnt hatten.

    Einzig die Arbeitsgruppe um Jason Kimata vom Baylor College of Medicine in Houston/Texas wurde fündig. Der Virologe hatte Gewebeproben von 144 Patienten mit Prostatakarzinom untersucht und bei 32 (22 Prozent) XMRV nachgewiesen. Aber auch dies bedeutet nicht dass das Virus in irgendeiner Weise an der Pathogenese beteiligt ist, zumal es auch in normalem Gewebe vorhanden war.

    Frank Maldarelli und Mary Kearney vom National Cancer Institute in Bethesda fordern zwar weitere Studien. Sie dürften sich aber stärker als bisher kritisch mit der Nachweistechnik oder einer möglichen Kontamination im Labor beschäftigen. © rme/aerzteblatt.de

    Montag, 11. Oktober 2010

    Schweregradscala CFS nach David S. Bell

    Punkte

    Schwere der Beschwerde

    100

    Keine Beschwerden; normale Aktivität; Arbeit und Belastungen problemfrei.

    90

    Unter Belastung leichte Beschwerden; normale Aktivität; Arbeit und Belastungen problemfrei.

    80

    In Ruhe leichte Beschwerden, die sich unter Belastung verschlimmern; minimale Einschränkungen der Aktivitäten bei Belastung; anstrengende Ganztagsarbeit mit Problemen.

    70

    In Ruhe leichte Beschwerden, die sich unter Belastung verschlimmern; Aktivität liegt nahe 90 % des Gewohnten, klar erkennbare Begrenzung einiger Tagesaktivitäten; Ganztagsarbeit mit Problemen.

    60

    In Ruhe leichte bis mäßige Beschwerden, die sich unter Belastung verschlimmern; Aktivität liegt bei 70–90 % des Gewohnten, klar erkennbare Begrenzung der Tagesaktivität; nicht in der Lage, ganztags mit körperlichem Einsatz zu arbeiten, aber fähig, einer leichten Vollzeitbeschäftigung bei gleitender Arbeitszeit nachzugehen.

    50

    In Ruhe mäßige Beschwerden, bei Anstrengungen mäßige bis schwere; Aktivität auf 70 % des Gewohnten reduziert; unfähig, anstrengendere Aufgaben zu bewältigen; imstande, leichtere Aufgaben 4–5 Stunden am Tag auszuführen; Ruhepausen werden benötigt.

    40

    In Ruhe mäßige Beschwerden, bei Anstrengungen mäßige bis schwere; Aktivität auf 50–70 % des Gewohnten reduziert; nicht auf das Haus beschränkt; unfähig, anstrengendere Aufgaben auszuführen; imstande, leichtere Aufgaben 3–4 Stunden am Tag auszuführen; Ruhepausen werden benötigt.

    30

    In Ruhe mäßige bis schwere Symptome, starke Beschwerden bei allen Anstrengungen; Aktivität auf 50 % des Gewohnten reduziert; hauptsächlich auf das Haus beschränkt; unfähig, irgendwelche anstrengenden Pflichten zu übernehmen; fähig, leichte Arbeiten 2–3 Stunden am Tag auszuführen; Ruhepausen werden benötigt.

    20

    In Ruhe mäßige bis schwere Symptome, starke Beschwerden bei allen Anstrengungen; Aktivität auf 30–50 % des Gewohnten reduziert; nur selten fähig, das Haus zu verlassen; die meiste Zeit des Tages im Bett; unfähig, anstrengendere Tätigkeiten auszuführen.

    10

    In Ruhe und bei allen Anstrengungen schwere Symptome; kein Verlassen des Hauses; die meiste Zeit bettlägerig; kognitive Symptome verhindern die Konzentration.

    0

    In Ruhe und bei Anstrengungen kontinuierlich schwere Symptome; konstant bettlägerig; unfähig, für sich selbst zu sorgen.


    Eigenes Kommentar:

    Meine Frau hat einen Punkteindex zwischen 20 und 30

    Dienstag, 5. Oktober 2010

    Anträge & CO (1): Schwerbehinderung


    Eigenes Kommentar:

    Meine Frau hat erfolgreich einen GdB von 50% beantragt


    Schwerbehinderung

    Schwerbehindert ist, bei dem eine Behinderung von mindestens 50% GdB (Grades der Behinderung) festgestellt wurde. Die Schwerbinderung wird durch das Versorgungsamt festgestellt.

     

    Warum einen Antrag stellen / Für was ist ein Antrag gut

    Es gibt verschiedene Gründe einen Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen. Für den einen geht es um den Schutz vor einer Kündigung des Arbeitsplatzes da er nicht mehr voll Einsatzfähig ist, oder es geht um die vorzeitige Inanspruchnahme der Altersrente. Es kommt auch immer auf die Art der Behinderung an, welche Vorteile man da durch bekommt.

    In vielen Fällen bei CFS wird es um den Kündigungsschutz gehen, da Schwerbehinderte einen besonderen Kündigungsschutz haben. Einige erhoffen sich evtl. Vorteile bei einem Rentenverfahren.

    Laßt Euch am besten durch das Versorgungsamt, der Hauptfürsorgestelle oder anderen Institutionen beraten!

     

    Antrag stellen

    Einen Antrag zur Feststellung einer Schwerbehinderung bekommt man bei dem zuständigen Versorgungsamt Deines Wohnsitzes oder evtl. auch im Rathaus, wenn dort eine Beratungsstelle für „Angelegenheiten Behinderter" eingegliedert ist. Den Antrag kann man auch schriftlich oder telefonisch bei dem zuständigen Amt anfordern. Die Adresse des Versorgungsamtes können Sie sich ganz schnell unter dem Link www.telefonbuch.de finden.

    Ausfüllen des Antrages

    Der Antrag ist recht einfach gestaltet deshalb nur ein paar ergänzende Worte zu den Punkten „Angaben zu Gesundheitsstörungen“ und Angaben zur Inanspruchnahme von Nachteilausgleichen und Ausstellungen eines Ausweises

    Wichtig: Sollte der Platz in dem Antragsformular nicht für Ihre Eintragungen reichen, so fügen Sie ein Extrablatt bei. Scheuen Sie sich nicht ein extra Blatt beizufügen, da gerade bei CFS eine Menge an Symptomen auftreten die nicht in den dafür vor gesehenen Platz im Antragsformular passen.

    Angaben zur Gesundheitsstörung

    Führen Sie hier alle Symptome auf die sie haben. Vergessen Sie kein Symptom. Als Hilfestellung können Sie sich eine Symptomliste ausdrucken. Die Symptomliste können Sie nun durchgehen und Ihre Symptome und den Grad der Schwere eintragen. Die Liste soll nur als Hilfestellung gesehen werden um kein Symptom zu vergessen. Machen Sie sich Notizen zu der Schwere der Symptome und die Häufigkeit des Auftretens. Schreiben Sie alle Symptome in den Antrag. Legen Sie Gutachten die in Ihren Besitz sind als Kopie bei.

    Das Versorgungsamt fordert von Ihren behandelnden Ärzte, Krankenhäuser und sonstigen Stellen Ihre Befundberichte an. Reichen die Unterlagen zur einer Beurteilung nicht aus, so werden Sie zur einer zusätzlichen Untersuchung gebeten.

    Denken Sie an den extra Zettel falls der Platz im Formular nicht reicht!

     

    Ausweis / Merkzeichen

    Nach erfolgreicher Antragstellung bekommt man einen Schwerbehindertenausweis. In dem Ausweis wird der Grad der Behinderung und ein evtl. Merkzeichen eingetragen. Das Merkzeichen zeigt den Anspruch auf die jeweiligen Nachteilsausgleiche die Sie gesondert bekommen können.

    Merkzeichen

    G - erhebliche Gehbehinderung

    aG - außergewöhnliche Gehbehinderung

    BI - Blindheit

    B - Begleitung

    H - Hilflosigkeit

    RF - Befreiung von der Rundfunkgebührenpflicht

    VB - Versorgungsberechtigt

    EB - Entschädigung nach dem Bundesentschädigungsgesetz

     

    Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen

    Es gibt verschiedene Nachteilsausgleiche die je nach Grad der Behinderung und dem erteilten Merkzeichen zu bekommen sind.

    Einge habe ich hier aufgezählt.

    • Unentgeldliche Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr
    • Fernverkehr
    • Kündigungsschutz
    • Leistungen am Arbeitsplatz / Zusatzurlaub
    • Steuern-Pauschale
    • Rundfunk - und Fernsehngebührenbefreiung
    • Telfongebührenreduzierung
    • usw.

    In dem Heft Ratgeber für Schwerbehinderte - Tipp erfahrt Ihr mehr darüber. Erhältlich bei dem zuständigen Versorgungsamt

     

    Untersuchung

    Sollten Sie zu einem Untersuchungstermin eingeladen werden seien Sie nicht beunruhigt. Es handelt sich um eine Untersuchung die den Grad Ihrer Erkrankung feststellen soll und damit Ihre Einschränkung.

    Gehen Sie locker zur Untersuchung. Bringen Sie alle Ihre Gutachten und Befunde mit zur Untersuchung um auf diese im Gespräch verweisen zu können. Besonders Gutachten und Befunde die Sie dem Versorgungsamt noch nicht vor gelegt haben. Vergessen Sie nicht eine Liste der Medikamente die Sie zur Zeit einnehmen.

    Da bei CFS viele Symptome und Beschwerden nicht sichtbar und medizinisch nicht nachweisbar sind stellen Sie sich auf ein längeres Gespräch mit dem Arzt ein. Er wird Sie genau nach Ihren Beschwerden fragen. Antworten Sie sehr ausführlich auf die Fragen. Dauer, Schwergrad und die Häufigkeit der Beschwerden sollten Sie dem Arzt mitteilen. Vergessen Sie keine Ihrer Beschwerden.

    Die körperliche Untersuchung ist recht kurz.

    Scheuen Sie sich nicht falls Sie merken das die Untersuchung zu Anstrengend wird um einen Folgetermin zu bitten.


    Eigenes Kommentar:

    Dank der vielen ärztlichen Befunde musste meine Frau zu keiner weiteren ärztlichen Untersuchung


    Tipps

    Fügen Sie ein Extrablatt ein und beschreiben Sie dort Ihre Schwierigkeiten, Symptome und Einschränkungen. Verweisen Sie auf die CFS Kriterien, die Sie als Anlage beigefügt haben, und erwähnen Sie das für die Diagnose CFS eine Einschränkung von 50% vorliegen muß. Erwähnen Sie auch von welchen Ärzten die Diagnose CFS bestätigt wurde und fügen Sie mindestens ein Gutachten/Attest mit der Diagnose bei.

    Diese Tipps könne auch bei einer Neubewertung benutzt werden.

    CFS/ME im 21. Jahrhundert

    Fachtagung

    des Fatigatio e.V.

    CFS/ME im 21. Jahrhundert
    Suche nach wegweisender Diagnostik und Therapiemöglichkeiten
    25.-26. September 2010 in Dortmund

    In der Tagungsbroschüre finden Sie sowohl das Tagungsprogramm mit einer Auflistung aller Vorträge und Workshops, eine kurze Vorstellung der Referenten und ihrer Tätigkeit sowie eine Einführung in ihr jeweiliges Themengebiet bzw. ihren Vortrag.

    Eigenes Kommentar:

    Es ist zwar “Nur” eine Tagungsbroschüre aber ich denke es stehen trotzdem einige Interessante Sachen drin

    Wer möchte kann sich auch die DVD zur Fachtagung für 45 € bestellen

    Quelle: Cfs-Aktuell.de

    Chronisches Erschöpfungssyndrom ist Thema in der Apotheken-Umschau Oktober 2010


    In einem sehr gut recherchierten und ausführlichen Artikel behandelt die Apotheken-Umschau in diesem Monat das Chronische Erschöpfungssyndrom. Es wird der Fall einer Betroffenen dargestellt, zwei Ärzte (Dr. Ch. Von Keudell, München und Prof. Carmen Scheibenbogen, Berlin) gaben die Experteninterviews. Die Apothekenumschau ist in fast jeder deutschen Apotheke kostenlos erhältlich und hat eine sehr hohe Auflage. Wir hoffen, dass diese Veröffentlichung das Wissen und das Bewusstsein in der Bevölkerung und bei den Ärzten um die Krankheit vermehrt. (Apotheken-Umschau, 1. Oktober 2010, Seite 46 – 49)

    Samstag, 2. Oktober 2010

    Umfrage bis Ende Oktober 2010

    Was kann ich auf dieser Seite ändern bzw Was möchtet Ihr ?



    Ich interessiere mich natürlich was euch Interessiert und was Ihr gerne sehen/lesen möchtet

    Darum diese kleine Umfrage


    _____________________________________________________________

    Ergebnis

    Mehr Videos 0 Stimmen (0.00%)
    Mehr Text-Beiträge 0 Stimmen (0.00%)
    Mehr Links zu anderen Interessanten Seiten 0 Stimmen (0.00%)
    Mehr eigene Kommentare/Stellungnahmen 1 Stimme (33.33%)
    Anderes 1 Stimme (33.33%)
    Nichts. Weiter so 1 Stimme (33.33%)
    Insgesamt: 3 Stimmen (100%)

    Donnerstag, 30. September 2010

    Erschöpfungssyndrom wird nur selten erkannt


    © ZDF

    CFS
    Sich kaum auf den Beinen halten können vor Müdigkeit - dieses Gefühl kennt wohl jeder. Aber nach einer Nacht erholsamen Schlafes ist man in der Regel wieder fit. Es gibt jedoch Menschen, die fühlen sich jeden Tag so erschöpft, egal, wie lange sie schlafen. Ihr Zustand bessert sich nicht. Dahinter steckt das chronische Erschöpfungssyndrom, kurz CFS.
    Obwohl in Deutschland schätzungsweise 300.000 Menschen am chronischen Erschöpfungssyndrom leiden, ist diese Erkrankung hierzulande noch relativ unbekannt. CFS wird häufig als "Modekrankheit" bezeichnet oder als rein psychische Erkrankung (beispielsweise Burnout oder Depression) verkannt, obwohl internationale Studien dies klar widerlegt haben.

    Mysteriöser Auslöser

    Die Ursachen sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Eine Rolle könnten jedoch bestimmte Virusinfektionen spielen. Dazu gehören allen voran das Epstein-Barr-Virus (EBV), aber auch bakterielle Infektionen, Umweltbelastungen (beispielsweise bestimmte Chemikalien wie Holzschutzmittel, Pestizide oder Desinfektionsmittel) und posttraumatische Belastungen. Auch Gendefekte wurden bereits von Medizinern in Erwägung gezogen. Eine weitere Variante wäre ein fehlgesteuertes Immunsystem, dass Infekte nicht angemessen in Schach halten kann.
    Das CFS-Hauptsymptom ist eine extreme chronische Erschöpfung, die über mindestens sechs Monate andauert und von den Betroffenen als besonders schwer und lähmend beschrieben wird. Charakteristisch ist, dass Ruhe keine Verbesserung des Zustands bringt. Die Betroffenen können meist ihren alltäglichen Tätigkeiten nicht mehr nachkommen; viele verbringen den größten Teil des Tages im Bett.
     

    Wie lässt sich CFS diagnostizieren?

    Der Krankheitsverlauf kann nicht vorhergesagt werden. Er ist bei dem größten Teil der Patienten schwankend und durch abwechselnde Phasen der Verbesserung und der Rückfälle gekennzeichnet. Bei ihnen kommt es erst nach langer Zeit zu einer Stabilisierung oder dauerhaften Verbesserung des Krankheitsbildes. Es gibt allerdings auch Patienten, die sich wieder weitgehend oder sogar ganz erholen. Manche Betroffene bleiben jedoch ihr Leben lang schwer krank und sind im schlimmsten Fall auf den Rollstuhl angewiesen oder dauerhaft ans Bett gefesselt.
    Da die Symptome des CFS auch bei anderen Erkrankungen auftreten können (zum Beispiel bei Schilddrüsenerkrankungen, Krebserkrankungen, Multiple Sklerose, Lebererkrankungen und psychischen Störungen), müssen diese zunächst ausgeschlossen werden. Liegen keine anderen Erkrankungen vor und dauert die Erschöpfung seit mindestens sechs Monaten an, kann die Diagnose CFS gestellt werden. Einen spezifischen Test für CFS gibt es bisher nicht.
     

    Mit der Energie haushalten

    Die Behandlung von CFS ist schwierig und vor allem abhängig von der Ursache. Die Therapie umfasst vor allem eine Linderung der Symptome sowie die Verbesserung der Lebensqualität. Die Hauptsäule der CFS-Therapie ist aber das so genannte Pacing, eine Art "Energiemanagement". Durch dieses sollen die Betroffenen lernen, besser mit der Erkrankung umzugehen.
    Anhand eines selbst aufgestellten Zeitplans, der immer wieder neu der aktuellen Verfassung angepasst wird, sollen die Patienten ihre verbliebenen Kraftreserven so einteilen, dass sie sich körperlich und geistig nicht überfordern. In den meisten Fällen bessert sich die Symptomatik durch ein konsequentes Pacing und die Zahl und Schwere der Rückfälle reduzieren sich.

    © ZDF 2010

    RTL Regional vom 24.09.2008

    Danke an Martina


    Egal wie viel Ralf Schröder schläft, fit fühlt er sich nie.

    Seit fünf Jahren leidet der 40-Jährige unter der Krankheit CFS, dem chronischen Erschöpfungssyndrom. „Ich musste meinen Job aufgeben und habe dadurch meine Lebensfreude verloren“, sagt der ehemalige Unternehmer. Die unerträglichen Schmerzen hält Ralf nur mit starken Malariamitteln und Cortison aus.Die Ärzte stehen vor einem Rätsel und eine Heilung von CFS wurde bisher noch nicht entdeckt.

    RTL Regional vom 08.08.2008

    Danke an Martina

    Mittwoch, 29. September 2010

    Freitag, 24. September 2010

    Schnarchen unter Aufsicht

    Die Medizin hat sich des Schlafs bemächtigt, ihn in seine Bestandteile zerlegt und pathologisiert. Verkabelt, mit Masken und Tabletten sollen die Menschen endlich Ruhe finden.

    Der Nachtdienst in der Klinik war ruhig verlaufen. Die junge Schwester wollte sich gerade ausruhen, da fiel ihr ein, dass sie etwas vergessen hatte. Sie musste noch in Zimmer sieben, es war zwei Uhr nachts. "Aufwachen, Frau Schneider, sie müssen noch ihr Schlafmittel nehmen." Bei dieser Anekdote handelt es sich nicht um eine urbane Legende, gelegentlich kommt es vor, dass Patienten in Krankenhäusern aus dem Schlaf gerissen werden, um pünktlich ihr Schlafmittel zu nehmen. So steht es schließlich als ärztliche Anweisung in der Kurve. Und in der Klinik muss der Schlaf nun mal medizinisch kontrolliert, überwacht und gegebenenfalls geregelt werden.

    Die Medizin hat sich des Schlafs bemächtigt und einen Jahrtausende lang als selbstverständlich betrachteten Vorgang in seine Bestandteile zerlegt und pathologisiert. Es gab schon immer Kinder, die schlecht in den Schlaf fanden oder die häufig nachts wach wurden. Seit ein paar Jahren spezialisieren sich überall im Land Kinderärzte auf junge Patienten mit Ein- und Durchschlafstörungen.

    Die Ärzte Steven Woloshin und Lisa Schwartz von der Dartmouth Medical School haben gezeigt, wie das Restless-Legs-Syndrom als bedrohliche und immer häufiger werdende Krankheit vermarktet wird. Seit 2003 will die Pharmafirma GlaxoSmithKline bei Ärzten wie Laien Aufmerksamkeit für das Leiden wecken, bei dem Patienten keine Ruhe finden, weil ihre Beine zucken oder jucken. Zunächst gab es übertriebene Presseerklärungen von Neurologenkongressen zu Erfolgen mit der Arznei Ropinirol.

    Dann informierte die Firma über die "unterschätzte Krankheit, die Amerika nachts wachhält". 2005 ließ die amerikanische Arzneibehörde FDA das Mittel zu. "Seither wurden Millionen ausgegeben, um das Syndrom in das Bewusstsein von Ärzten wie Konsumenten zu bringen", sagt Woloshin. Auch in Deutschland wurden in Fachblättern Schätzungen veröffentlicht, wonach Millionen an den Zappelbeinen leiden würden.

    Parallel zu den ruhelosen Beinen in dunklen Stunden machte das Chronische Erschöpfungssyndrom Karriere. Passend zur Schlaflosigkeit in der Nacht gab es nun die medizinisch legitimierte Erschöpfung am Tag. Das Wort "Fatigue", das mehr bedeuten soll als bloße Müdigkeit, kam in Mode. In einer Gesellschaft, die sich freiwillig den Schlaf entzieht, durch Schichtarbeit und Jet-Lag mutwillig physiologische Rhythmen der Menschen sabotiert, fanden diese Ruhestörungen schnell Anerkennung.

    Und in der Medizin taten sich neue Forschungsfelder auf, es gab zusätzliche Stellen und mehr Geld. Jede Uniklinik und viele andere Krankenhäuser verfügen heute über hochgerüstete Schlaflabore, in denen verkabelt und unter Videoaufsicht geschlafen wird, um Stoffwechsel, Atemfrequenz, REM-Phasen und Körperemissionen der Probanden in der Hitze der Nacht zu bestimmen.

    Regelmäßig finden üppig finanzierte Schlafkongresse statt, manche Ärzte begründen Schlafkampagnen und beraten Bettenhäuser; der freundliche Regensburger Psychologe Jürgen Zulley gilt sogar als "Schlafpapst".

    Gleichzeitig wurden die bedrohlichen Folgen des Schlafmangels ausgemalt. Zu wenig Schlaf schwächt Immunabwehr, Wundheilung und Gedächtnis, macht anfällig für verstopfte Gefäße und gestörte Verdauung. Schlafmangel macht angeblich sogar dick - Bücher mit dem absurden Versprechen "Schlank im Schlaf" wurden zu Bestsellern.

    Die Diagnose Schlaf-Apnoe hat besonders rasant Karriere gemacht. Bezeichnet werden damit gelegentliche Atemaussetzer, die in seltenen Fällen tatsächlich gefährlich werden können. Bis zu eine Million Menschen sollen in Deutschland betroffen sein.

    Würde man alle Bundesbürger im Schlaflabor testen - ein Traum jedes Schlafforschers -, kämen wohl bei jedem beleibten Menschen ab dem 50. Geburtstag Warnhinweise auf Schlaf-Apnoe oder gar manifeste Symptome zum Vorschein. Die Industrie hält zur Vorbeugung und Therapie formschöne Masken bereit, die ins Gesicht geschnallt werden und das kontrollierte Atmen bei leichtem Überdruck in der Nacht ermöglichen sollen - aber ihren Trägern vermutlich erst recht die Nachtruhe rauben.

    "Disease Mongering" wird das Erfinden und Verkaufen von Krankheiten im Englischen genannt. Mongering bedeutet Handeln, Schachern und dabei einschüchtern - bei dem im Deutschen üblichen Wort Medikalisierung schwingt dieser Aspekt weniger mit. Um immer mehr Bereiche des körperlichen, psychischen und sozialen Erlebens als kontroll- und therapiebedürftig zu erklären, müssen Risikofaktoren benannt werden.

    Eine Schwankung des Befindens wird so schnell zu einem Leiden, das behandelt werden muss. Der Alltag steht unter permanenter Selbst- und Fremdbeobachtung. "Man versucht Leute, denen es gut geht, davon zu überzeugen, dass sie krank sind - oder leicht Kranke, dass sie schwer krank sind", so die Formel der inzwischen verstorbenen Medizinkritikerin Lynn Payer.

    Typischerweise werden dazu normale Körpererfahrungen als krankhaft gedeutet - oder die Definition einer Krankheit wird ausgeweitet, bis milde und sogar beschwerdefreie Verläufe als "Prä-Erkrankung" gelten. Die Abgrenzung zwischen krankhaft und tolerabel ist ein Problem vieler Schlafstörungen. Natürlich gibt es Menschen, die so stark an ruhelosen Beinen, Erschöpfung oder Atemstillständen leiden, dass eine Therapie nicht nur hilfreich, sondern nötig ist. Doch die aggressiven Marketingkampagnen für die neuen Leiden am Schlaf haben dazu geführt, dass mittlerweile jeder unrhythmische Schnarcher als krankhaft gilt.

    Immerhin steigt der Gebrauch von Schlafmitteln nicht mehr. Offenbar hat sich herumgesprochen, dass "keine der pharmakologischen Hilfen einen physiologischen Schlaf nachahmen oder induzieren kann", wie der Heidelberger Pharmakologe Björn Lemmer schrieb. Dafür kann man als Nebenwirkung müde, vergesslich und abhängig werden. Statt Schlafregeln zu folgen oder ihn herbei zu zwingen, sollte man seine eigenen Zeiten finden. Er müssen ja nicht die Napoleons sein: "Vier Stunden schläft der Mann, fünf die Frau und sechs ein Idiot", sagte der Kaiser.

    © www.sueddeutsche.de

    Dienstag, 24. August 2010

    Viren stiften Verwirrung

     

    Bethesda/Maryland – Forscher der US-amerikanischen Arzneibehörde FDA haben im Blut von Patienten mit chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS) Virusgene entdeckt. Der Bericht in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS 2010; doi: 10.1073/pnas.1006901107) bildet den vorläufigen Endpunkt in einer Reihe von verwirrenden Publikationen.

    Das CFS ist gekennzeichnet durch eine lähmende geistige und körperliche Erschöpfung oder Erschöpfbarkeit, zu der sich häufig andere unspezifische zentralnervöse Symptome gesellen. Ein wichtiges Merkmal ist der plötzliche Erkrankungsbeginn, der Forscher auch in der Vergangenheit eine infektiöse Ätiologie vermuten ließ.
    Die üblichen Verdächtigen wie Herpesvirus-6, Epstein–Barr Virus, Enteroviren, Parvovirus B19 und die bakteriellen Erreger von Lyme-Erkrankung und Q-Fieber wurden hin und wieder nachgewiesen, aber niemals in einer Häufigkeit, die eine bedeutende Rolle nahelegt.
    Dies änderte sich im Oktober letzten Jahres, als Judy Mikovits vom Whittemore Peterson Institute in Reno im US-Bundesstaat Nevada bei 67 Prozent der Erkrankten Spuren eines Xenotropic murine leukaemia virus (XMRV) im Blut fand. Das Virus löst bei Mäusen Leukämien und Lymphome aus. Es war zwischenzeitig auch in Prostatakarzinomzellen gefunden worden, was aber später widerlegt werden konnte.

    Die Publikation in Science (2009 326: 585) sorgte in der Fachwelt für Aufsehen, da es immerhin möglich war, dass ein bisher unerkanntes Virus über Blutprodukte übertragen wird und bei einer unbekannten Zahl von Menschen eine Krankheit auslöst, die diagnostisch schwer zu fassen und dessen Häufigkeit deshalb unbekannt ist. Dass es sich ausgerechnet um ein Retrovirus handelt, sorgte für zusätzliche Brisanz. Auch Reinhard Kurth, der frühere Leiter des Robert Koch Instituts in Berlin zeigte sich alarmiert.

    In mehreren Laboren, auch in Berlin, wurde der Versuch unternommen, die Ergebnisse zu reproduzieren, doch ohne Erfolg. Mindestens vier Forschergruppen kamen zu einem negativen Ergebnis und die virologische Gemeinschaft ging langsam davon aus, dass der der Befund der angesehenen US-Forscherin wohl doch ein wissenschaftliches Phantom war.
    Bis die Gruppe um den FDA-Virologen Shyh-Ching Lo erneut fündig wurde. Ihre Ergebnisse, die PNAS mehrere Monate zurückhielt, um die Verwirrung nicht unnötig zu erhöhen, zeigen, dass 87 Prozent der CFS-Patienten Genspuren eines Retrovirus im Blut haben gegenüber nur 7 Prozent der gesunden Kontrolle.
    Allerdings handelt es sich nicht um ein XMRV, sondern um ein anderes (aber verwandtes) murines Leukämie Virus (MLV). Die Blutproben stammten aus den 1990er-Jahren. Nach Informationen von Science haben die Forscher die Patienten inzwischen nachuntersucht. Sie sollen immer noch infiziert sein.

    Zweifel sind jedoch berechtigt. Der Virologe Robin Weiss vom Imperial College London, der selbst einmal Retroviren als Auslöser der rheumatoiden Arthritis entdeckt zu haben glaubte, spricht von “Gerüchteviren” (human rumor viruses).
    In einer Übersicht in Microbiology and Molecular Biology Reviews (2008; 72: 157-196) zählte er etliche Exemplare auf, die in der Vergangenheit als Ursache von Krebs, neurologischen Erkrankungen und gerne auch von Autoimmunerkrankungen präsentiert wurden, die dann aber der Überprüfung nicht standhalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch die jetzt von der FDA präsentierten Krankheitserreger dazu gehören, ist gegeben. © rme/aerzteblatt.de

    Verdacht gegen Viren erhärtet sich

     

    Geht das Chronische Erschöpfungssyndrom auf eine Infektion zurück? In Blutproben von Patienten haben Forscher genetische Spuren eines Retrovirus nachgewiesen - und das nicht zum ersten Mal. Wie der Erreger die Krankheit auslösen könnte, ist aber unklar.

    Washington - Das Chronische Erschöpfungssyndrom macht das Leben zur Qual: Die Patienten leiden an allgemeiner körperlicher, geistiger und psychischer Schwäche und können im Extremfall nicht einmal mehr ihr Bett verlassen. Schätzungen aus Großbritannien und den USA zufolge ist etwa jeder Zweihundertste von der Erkrankung betroffen. In Deutschland geht man von 300.000 Fällen aus. Die Ursachen des Chronic Fatigue Syndrome (CFS) sind bislang ungeklärt.

    Als mögliche Auslöser gelten Viren. Im Oktober 2009 berichteten Forscher über den Fund bestimmter Retroviren im Blut von CFS-Patienten. Wissenschaftler der US-Lebensmittel- und Arzneibehörde FDA haben nun ebenfalls einen Retrovirus im Blut Betroffener entdeckt. Ob und wie der Erreger, der seine Erbinformation in die menschliche DNA einbaut, die Erkrankung tatsächlich beeinflusst, müssten nun weitere Studien zeigen.

    Die Wissenschaftler um Shyh-Ching Lo untersuchten für ihre Studie 37 Patienten, bei denen das Chronische Erschöpfungssyndrom diagnostiziert worden war. Bei 32 der 37 Betroffenen entdeckten sie Hinweise auf ein Virus, das dem aus der Forschung seit langem bekannten sogenannten Maus-Leukämie-Virus (MLV) ähnelte. Bei einer Kontrollgruppe aus 44 gesunden Patienten ohne das Erschöpfungssyndrom stießen die Wissenschaftler hingegen nur in drei Fällen auf die genetischen Spuren dieses Virus, wie sie im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" schreiben. Das deute darauf hin, dass der Erreger an der Entstehung der Krankheit beteiligt sein könnte.

    Die Datenlage ist jedoch unsicher. Eine parallel laufende Studie eines Teams um William Switzer von der US-Seuchenkontrollbehörde CDC in Atlanta konnte die Virustheorie nicht bestätigen. In weiteren Untersuchungen muss daher nun genauer untersucht werden, wie häufig die verdächtigen Erreger in den unterschiedlichen Patientengruppen verbreitet sind und auf welche Art sie in das Krankheitsgeschehen eingreifen könnten.

    Den Verdacht, dass am Chronischen Erschöpfungssyndrom Viren beteiligt sein könnten, hegen Wissenschaftler schon länger. Im Gespräch waren unter anderem bestimmte Herpesviren, das Epstein-Barr-Virus und Bakterien, die auch Borreliosen auslösen. Konkrete Hinweise auf einen einzelnen Erregertyp, der das Erschöpfungssyndrom verursacht, wurden bisher aber nicht gefunden.

    hda/ddp

    © www.spiegel.de

    Sonntag, 22. August 2010

    Kann ein einfacher Zucker bei Chronischem Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie und Herzinsuffizienz helfen?

     

    Die Einnahme von D-Ribose erweist sich in Studien als einfache und effektive Maßnahme zur Verringerung der Beschwerden
    Millionen Menschen leiden weltweit unter dem sogenannten chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS = chronic fatigue syndrome). Betroffen sind alle Altersgruppen, am häufigsten erkranken Menschen im Alter von 30 bis 45 Jahren, wobei Frauen mit zirka 75 Prozent überwiegen (1).


    Typisch für CFS ist eine lähmende geistige und körperliche Erschöpfung bzw. schnelle Erschöpfbarkeit verbunden mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, nicht erholsamem Schlaf und Gelenk- und Muskelschmerzen. Hier besteht eine Analogie zur Fibromyalgie, die – neben chronischen Schmerzen in verschiedenen Körperregionen – ebenfalls durch eine andauernde Müdigkeit bis hin zur Erschöpfung, allgemeine Schwäche sowie Schlafstörungen gekennzeichnet ist. Nicht selten treten bei Patienten beide Krankheitsbilder gemeinsam auf.


    Die genauen Ursachen des CFS sind noch unbekannt. Vermutet werden eine neuroimmunologische Regulationsstörung unter Beteiligung des Hypothalamus, bei der Nerven-, Immun- und Hormonsystem aus der Balance geraten (2), sowie eine Unterfunktion der mitochondrialen Energiebereitstellung (3).


    Da der Hypothalamus einen hohen Energiebedarf hat, könnte eine Mitochondrien-Dysfunktion die Aktivität des Hypothalamus einschränken und so zu den Symptomen von CFS in den Geweben und Organen beitragen, die für ihre optimale Funktion viel Energie benötigen (z. B. ZNS, Immunsystem, Muskulatur). CFS kann dann als eine „Energiekrise“ des Organismus betrachtet werden. Die Muskulatur von CFS- und Fibromyalgie-Patienten verfügt über 20 Prozent weniger Energie als normal, körperliche Anstrengungen werden daher schlechter toleriert, und es mangelt an Ausdauer (4, 5). Myhill et al. (6) konnten außerdem belegen, dass Schweregrad der Erkrankung und Ausmaß der mitochondrialen Dysfunktion auf bemerkenswerte Weise korrelieren.


    D-Ribose: ein natürlicher Energielieferant


    Ein denkbarer und erfolgversprechender Behandlungsansatz ist demzufolge, den Körper wieder mit mehr Energie auszustatten. Und hier gewinnt die D-Ribose an Bedeutung.
    Für alle in den Körperzellen ablaufenden Prozesse wird Energie benötigt. Diese Energie wird in Form von ATP (Adenosintriphosphat) bereitgestellt. Bei einem durchschnittlichen erwachsenen Menschen entspricht die Menge ATP, die täglich in seinem Körper auf- und wieder abgebaut wird, etwa seinem Körpergewicht. So verbraucht ein 80 kg schwerer Mann etwa 40 kg ATP am Tag, die durch neu gebildete weitere 40 kg ersetzt werden. Der ATP-Durchsatz kann bei intensiver Arbeit auf 0,5 kg pro Minute ansteigen. Die ATP-Synthese erfolgt in den Mitochondrien über die oxidative Phosphorylierung in der Atmungskette. Dieser Prozess verläuft jedoch sehr langsam und die ATP-Speicher in besonders beanspruchten Zellen (Bsp. Muskel) sind schnell erschöpft. So reicht der ATP-Vorrat in kontrahierenden Muskelzellen nur für wenige Sekunden. Die Nachproduktion von ATP wird somit zu einem limitierenden Faktor. Ein Mangel an ATP kann demzufolge in der bereits genannten, der CFS möglicherweise zugrunde liegenden Energiekrise resultieren.


    Als zentraler Baustein des hochenergetischen ATP liefert die D-Ribose einen Ansatzpunkt, um die Bildung von ATP im Körper anzutreiben. Ohne Ribose kann die Zelle kein ATP synthetisieren. Verschiedene Untersuchungen konnten zeigen, dass Patienten mit CFS und/oder Fibromyalgie von einer optimierten Versorgung mit D-Ribose profitieren. In einer Studie von Teitelbaum et al. (7) erhielten 41 CFS-Patienten über ca. 3 Wochen 3-mal täglich 5 Gramm D-Ribose. Anschließend mussten die Patienten einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen und ihren Zustand anhand einer visuellen Analogskala bewerten, welche die Punkte Energie, Schlafverhalten, geistige Klarheit und Schmerzintensität umfasste. 66 Prozent der mit D-Ribose behandelten Patienten zeigten eine deutliche Verbesserung ihres Gesamtzustands und Wohlbefindens um durchschnittlich 30 Prozent und einen Energieanstieg um durchschnittlich 45 Prozent. D-Ribose reduzierte also signifikant die klinischen Symptome von CFS-Patienten und war dabei gut verträglich.


    Eine ähnliche Symptomverbesserung durch die Gabe von D-Ribose beobachteten auch Gebhart und Jorgensen (8) bei einer Patientin mit Fibromyalgie. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass eine Supplementierung von D-Ribose als Schlüsselkomponente in der Adeninnukleotidsynthese für Fibromyalgie-Patienten nützlich sein kann.
    Gleichermaßen vorteilhaft scheint eine optimierte Versorgung mit D-Ribose auch für Patienten zu sein, die unter einer Herzinsuffizienz leiden. Schon 2004 wiesen Omran et al. (9) an der Abteilung für Kardiologie der Universität Bonn nach, dass eine Ribose-Supplementierung die ischämische Schwelle verbessert und die diastolische Funktion von Herzinsuffizienz-Patienten stärkt.
    Auch MacCarter D et al. (2009) gingen in ihrer Studie davon aus, dass ein zu niedriges zelluläres Energieniveau bei der Herzinsuffizienz eine Rolle spielt. Als sie ihren Herzinsuffizienz-Patienten D-Ribose (täglich 3-mal 5 Gramm) gaben, verbesserte sich deren Atmungsparameter signifikant, woraus sich wiederum eine längere Lebenserwartung für die betroffenen Patienten ergibt (10).


    Die Erkenntnis, dass es dem geschwächten Herzen an Energie fehlt, bringt auch Wagner et al. (2009) zu der Ansicht, dass D-Ribose dazu geeignet ist, die ATP-Vorräte aufzufüllen und die diastolische Dysfunktion wieder zu verbessern nach einer myokardialen Ischämie. D-Ribose könnte nach Ansicht dieser Autoren das notwendige Stoffwechselsubstrat sein, das dem Energiemangel am erkrankten Herzen entgegenwirkt (11).


    Wie wichtig es für die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen ist, die Energieproduktion in den Herzmuskelzellen zu unterstützen, hebt Sinatra hervor (12). Insbesondere die entscheidende Rolle des ATP sollte zukünftig bei der Behandlung der Herzinsuffizienz größere Beachtung finden, fordert Sinatra und empfiehlt für die Aufrechterhaltung eines optimalen Energiezustands die Supplemetierung von D-Ribose (um die Energiespeicher aufzufüllen), L-Carnitin und Coenzym Q10 (um den ATP-Umsatz zu beschleunigen) und prägt dafür die Bezeichnung Metabolische Kardiologie (13).
    Somit erscheint eine Supplementierung von D-Ribose gleichermaßen für Patienten mit CFS, Fibromyalgie und Herzinsuffizienz sinnvoll, um den Körperzellen wieder ausreichend Energie zuzuführen, damit sie den erhöhten Belastungen besser gewachsen sind und Beschwerden gemildert werden. Nebenwirkungen der D-Ribose wurden auch bei länger dauernder Einnahme, wie sie bei Sportlern nicht unüblich ist, nicht beobachtet (14). Weiterer Vorteil: Eine Gewichtszunahme durch D-Ribose ist nicht zu erwarten, da der Körper erkennt, dass diese Substanz sich von anderen Zuckermolekülen unterscheidet und sie nur dafür verwendet wird, die geleerten Energiespeicher von Herz, Muskeln, Gehirn und anderen Geweben wieder aufzufüllen.


    Darüber hinaus lassen die zitierten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur positiven Wirkung von D-Ribose bei den genannten Krankheitsbildern diese Substanz auch als sinnvolles und nutzbringendes präventives Instrument erscheinen, von dem insbesondere Menschen profitieren könnten, die körperlich oder psychisch großen Belastungen ausgesetzt sind. Stellt der Organismus in solchen Belastungssituationen schon vorbeugend ausreichende Energiereserven bereit, können durch Energiemangel in verschiedenen Körpergeweben hervorgerufene Beschwerden möglicherweise vermieden werden.
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    Referenzen
    1. Leonard J et al. (1999) A community-based study of Chronic Fatigue Syndrome. Arch Intern Med 159: 2129-2137)
    2.Teitelbaum et al. (2001) Effective Treatment of Chronic Fatigue Syndrome and Fibromyalgia. Journal of Chronic Fatigue Syndrome Vol. 8, 2, 3-28
    3. Teitelbaum J: From Fatigue to Fantastic. A clinically proven program to regain vibrant health an overcome chronic fatigue and fibromyalgie. Penguin Group, New York, 2007
    4. Eisinger J et al. (1994) Glycolysis Abnormalities in Fibromyalgia. J Am Coll Nutr 13(2): 144-148
    5. Bengtsson A und Henriksson KG (1989) The Muscle in Fibromyalgia – a Review of Swedish Studies. Journal of Rheumatology Supplement 19: 144-148
    6.Myhill et al. (2009) Chronic Fatigue Syndrome and mitochondrial dysfunction. Int J Clin Exp Med 2(1): 1-16)
    7.Teitelbaum et al. (2006) The Use of D-Ribose in CFS and Fibromyalgia: a pilot study. Journal of Alternative and Complementary Medicine 12(9): 857-862
    8. Gebhart B and Jorgensen JA (2004) (Benefit of Ribose in a patient with fibromyalgia. Pharmacotherapy 24(11): 1646-1648
    9. Omran H et al. (2004) D-Ribose aids congestive heart failure patients. Exp Clin Cardiol 9(29: 117-118)
    10. MacCarter D et al. (2009) D-Ribose aids advanced ischemic heart failure patients. Int J Cardiol 137(1): 79-80)
    11. Wagner et al. (2009) D-Ribose, a metabolic substrate for congestive heart failure. Prog Cardiovasc Nurs 24(2): 59-60
    12. Sinatra ST (2009) Metabolic cardiology: the missing link to cardiovascular disease. Altern Ther Health Med 15(2): 48-50
    13. Sinatra ST (2009) Metabolic cardiology: the missing link to cardiovascular disease. Altern Ther Health Med 15(3): 44-52)
    14. Seifert J et al. (2008) Assessment of Hematological an Biochemical parameters with extended D-Ribose ingestion. J Int Soc Sports Nutr 5: 13

     

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    Mittwoch, 18. August 2010

    Chronische Müdigkeit

    MÜDIGKEIT UND ERSCHÖPFUNG

    Müdigkeit und chronische Erschöpfung

    “Viele Menschen leiden unter andauernder Müdigkeit und ständiger Erschöpfung. Wir zeigen die Hintergründe, mögliche Behandlungen und Hintergrund Erkrankungen.”

    Müdigkeit ist ein sehr subjektiv empfundener Zustand, der nicht eindeutig definiert werden kann. Obwohl jeder Mensch sein eigenes Müdigkeitsempfinden hat, füllen wir den Begriff mit ähnlichen Inhalten. Dies ist sicher damit zu erklären, dass Müdigkeit ein Alltagsphänomen ist, das unser natürliches Schlafbedürfnis anzeigt. Tritt die Müdigkeit sehr drastisch in Erscheinung oder zeigt sie einen stärker werdenden Verlauf, können aber auch psychische und physische Funktionsstörungen oder Erkrankungen dahinter stecken. Für latente Müdigkeit, die (noch) nicht mit klinisch messbaren Veränderungen (Labor, bildgebende Verfahren) einhergeht, finden sich in Naturheilkunde und Alternativmedizin zusätzliche Erklärungen, die in der konventionellen Medizin wenig berücksichtigt werden.

    Müdigkeit:
    Chronische Müdigkeit
    Müdigkeit bei Schlafmangel & gestörten Biorhythmus
    Müdigkeit durch chronische Viruserkrankungen
    Müdigkeit als Mangelerscheinung
    Müdigkeit als Schmerz der Leber
    Müdigkeit und Psyche
    Müdigkeit bei chronischen Krankheiten

     

    MÜDIGKEIT BEI SCHLAFMANGEL & GESTÖRTEN BIORHYTHMUS

    Mit Müdigkeit wird zunächst ein Ruhe- und Schlafbedürfnis des Organismus bezeichnet, wie es normalerweise am Abend nach ausgelasteten Tag mehr oder weniger empfunden wird. Im Schlaf werden durch Erholung neue Energiereserven mobilisiert, sodass eine optimale Leistungsfähigkeit nach einer sechs- bis achtstündigen Schlafphase wieder erreicht sein sollte. Wird der gewohnte Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, kommt es zu starker Müdigkeit, die dauerhaft in schwerer Erschöpfung mit ernsten gesundheitlichen Folgen münden kann. Besonders berufliche Anforderungen mit Nacht- oder Schichtarbeit sind es, die unseren circadianen Tag-Nacht-Rhythmus, der noch an Tageszeiten, an Stand von Sonne und Mond gebunden ist, aus dem Gleichgewicht bringen und damit Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheit beeinträchtigen. Weitere Gründe für Schlafmangel finden sich in Ein- und Durchschlafstörungen oder unruhigem Schlaf mit Albträumen. Jedoch auch zuviel Schlaf kann Müdigkeit hervorrufen, kommt es doch weniger auf die Dauer als auf die Qualität des Schlafes an.

     

    MÜDIGKEIT DURCH CHRONISCHE VIRUSERKRANKUNGEN

    Akute Müdigkeit ohne Schlafmangel kann auch einen Infekt ankündigen, der sich gerade anbahnt. Manchmal bleiben eine latente Müdigkeit und Leistungseinbußen jedoch noch lange nach den abgeklungenen Symptomen wie z.B.Fieber, Husten oder Schnupfen noch lange Zeit bestehen. Es wird in der naturheilkundlich orientierten Medizin eine Umwandlung verschiedener Viren und Impfviren in sogenannte Slow-Formen vermutet, die als chronisch virale Krankheit mit neuen Ausdrucksformen erscheinen. Die Symptome können dabei sofort nach überstandener Krankheit bzw. Impfung auftreten, es können aber auch Monate oder Jahre bis zum Ausbruch der Symptome vergehen. Nach Erfahrungen mit klinischen Verläufen, Berichten von Betroffenen und Elektroakupunkturmessung alternativer Mediziner sind es vor allem das Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber), Herpes-simplex-Virus, Masernvirus sowie verschiedene Untertypen des Influenza-Virus (Grippe), die in neuer Ausdrucksform u.a. mit dem Hauptsymptom Müdigkeit bzw. Erschöpfung in Erscheinung treten.


     

    MÜDIGKEIT ALS MANGELERSCHEINUNG

    Um körperlich und geistig wach und leistungsfähig zu bleiben, benötigt unser Organismus regelmäßig die Zufuhr von Wasser, Nährstoffen, Mineralsstoffen und Spurenelementen.
    Trinken wir zuwenig Wasser, führt innere Austrocknung zu Müdigkeit, zu Konzentrationsstörungen und einer Dysbalance im Elektrolytehaushalt.
    Auch wenn einseitige Ernährung, Störungen der Darmflora, starker Durchfall, Stress oder Schwangerschaft einen Vitamin- und Mineralstoffmangel bewirken, wird dieser häufig von physisch und psychisch empfundener Müdigkeit, Abwehrschwäche und Antriebslosigkeit begleitet. Eisenmangel kann dabei beispielsweise Blutarmut (Anämie) verursachen, während Kaliummangel Muskelschwäche auslöst. Eine abwechslungsreiche Kost mit ausreichend grünem Gemüse und Vollkornprodukten beugt einem Vitamin- und Mineralstoffmangel i.d.R. ausreichend vor. Besteht erhöhter Bedarf, etwa in Schwangerschaft oder Rekonvaleszenz, können Vitamine und Mineralstoffe zeitweise zugeführt werden. Bei organischen Störungen sollte eine Therapie nach der Grunderkrankung erfolgen.

     

    MÜDIGKEIT ALS SCHMERZ DER LEBER

    In der Naturheilkunde gilt Müdigkeit heute noch als „Schmerz der Leber“. Die Leber ist das wichtigste Organ beim Abbau körpereigener und körperfremder Stoffe. Diese Aufgabe als wichtigste Entgiftungszentrale bewältigt die Leber mit Hilfe von Enzymen, die nur hier ausreichend vorkommen, um für den stetigen Umbau und der Ausscheidung toxischer Abfallprodukte über Galle und Nieren zu sorgen. Die Leber wird durch die Konfrontation mit Umweltgiften, chemischen Nahrungsmittelzusätzen, Drogen, Medikamente und Schwermetallen derart überlastet, dass es zu eingeschränkter Leberfunktion und Leberstauung kommen kann, die u.a. mit den Symptomen Müdigkeit, rasche Erschöpfung und Leistungsminderung einhergehen, weil die giftigen Substanzen in Blut und Nervensystem gelangen können. Deutlich wird dies bei der sogenannten „Frühjahrsmüdigkeit“, deren Kur (Kräuter, Wickel, Homöopathika) insbesondere die Leber berücksichtigt. In der Naturheilkunde gehören Kräuter zur Stärkung der Leber ohnehin in nahezu jede Rezeptur. Lebererkrankungen, zu deren Hauptsymptome die Müdigkeit zählen sind so auch die Fettleber, Leberzirrhose und chronische Hepatitis.

     

    MÜDIGKEIT UND PSYCHE

    Müdigkeit kann ein Symptom sein, dass umschriebene psychische Syndrome ankündigt aber auch ständig begleitet. So wird bei Depression, insbesondere der larvierten Depression (manchmal lange Zeit ausschließlich) über andauernde Müdigkeit und Erschöpfung geklagt. Anhaltender Stress führt ohne Entspannungsphasen zu physischen, emotionalen und kognitiven Ermüdungserscheinungen, die im sogenannten Burnout-Syndrom münden können. Ebenso kann aber auch Unterforderung zu psychischen Problemen mit Müdigkeitsgefühlen führen, wie es beim Beschwerdebild des Bore-out aufgeführt wird. Schließlich wird nach Ausschluss unzähliger Erkrankungen und Störungen das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) diagnostiziert, insbesondere wenn Schmerzzustände hinzukommen.
    In der Naturheilkunde wird die strikte Trennung von körperlichen und psychischen Vorgängen durch eine Betrachtung auf komplexe, eng miteinander verwobene und sich gegenseitige beeinflussende Vorgänge im Organismus ersetzt. Um diese zu regulieren, werden in der Therapie deshalb idealerweise aus psychotherapeutischen Maßnahmen (Gesprächstherapie, Hypnotherapie), klassischen Naturheilverfahren (Leberentgiftung, Ausleitungsverfahren) und energetischen Methoden (Ohrakupunktur, Bachblüten, Homöopathie) individuelle Konzepte erstellt und mit einer Umstellung der Lebens- und Ernährungsweise kombiniert.

     

    MÜDIGKEIT BEI CHRONISCHEN KRANKHEITEN

    Müdigkeit wird weiterhin bei einer Vielzahl von chronischen Funktionsstörungen und Erkrankungen empfunden. Dazu gehören beispielsweise Fibromyalgie, Sick-Sinus-Syndrom, ein niedriger Blutdruck (Hypotonus), Unterzuckerung, chron. Glomerulonephritis, chron. Hypothyreose, latentes Schielen (Heterophorie) sowie Krampfanfälle im Gehirn (Epilepsie). Bei AIDS und bösartigen Krebserkrankungen (mit und ohne durchgeführter Chemotherapie) führt die allgemein herabgesetzte Abwehrlage zu Müdigkeit und Erschöpfung.

    Rechte: (Dipl.Päd. Jeanette Viñals Stein, Heilpraktikerin, 17.08.10)

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