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Sonntag, 22. August 2010

Kann ein einfacher Zucker bei Chronischem Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie und Herzinsuffizienz helfen?

 

Die Einnahme von D-Ribose erweist sich in Studien als einfache und effektive Maßnahme zur Verringerung der Beschwerden
Millionen Menschen leiden weltweit unter dem sogenannten chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS = chronic fatigue syndrome). Betroffen sind alle Altersgruppen, am häufigsten erkranken Menschen im Alter von 30 bis 45 Jahren, wobei Frauen mit zirka 75 Prozent überwiegen (1).


Typisch für CFS ist eine lähmende geistige und körperliche Erschöpfung bzw. schnelle Erschöpfbarkeit verbunden mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, nicht erholsamem Schlaf und Gelenk- und Muskelschmerzen. Hier besteht eine Analogie zur Fibromyalgie, die – neben chronischen Schmerzen in verschiedenen Körperregionen – ebenfalls durch eine andauernde Müdigkeit bis hin zur Erschöpfung, allgemeine Schwäche sowie Schlafstörungen gekennzeichnet ist. Nicht selten treten bei Patienten beide Krankheitsbilder gemeinsam auf.


Die genauen Ursachen des CFS sind noch unbekannt. Vermutet werden eine neuroimmunologische Regulationsstörung unter Beteiligung des Hypothalamus, bei der Nerven-, Immun- und Hormonsystem aus der Balance geraten (2), sowie eine Unterfunktion der mitochondrialen Energiebereitstellung (3).


Da der Hypothalamus einen hohen Energiebedarf hat, könnte eine Mitochondrien-Dysfunktion die Aktivität des Hypothalamus einschränken und so zu den Symptomen von CFS in den Geweben und Organen beitragen, die für ihre optimale Funktion viel Energie benötigen (z. B. ZNS, Immunsystem, Muskulatur). CFS kann dann als eine „Energiekrise“ des Organismus betrachtet werden. Die Muskulatur von CFS- und Fibromyalgie-Patienten verfügt über 20 Prozent weniger Energie als normal, körperliche Anstrengungen werden daher schlechter toleriert, und es mangelt an Ausdauer (4, 5). Myhill et al. (6) konnten außerdem belegen, dass Schweregrad der Erkrankung und Ausmaß der mitochondrialen Dysfunktion auf bemerkenswerte Weise korrelieren.


D-Ribose: ein natürlicher Energielieferant


Ein denkbarer und erfolgversprechender Behandlungsansatz ist demzufolge, den Körper wieder mit mehr Energie auszustatten. Und hier gewinnt die D-Ribose an Bedeutung.
Für alle in den Körperzellen ablaufenden Prozesse wird Energie benötigt. Diese Energie wird in Form von ATP (Adenosintriphosphat) bereitgestellt. Bei einem durchschnittlichen erwachsenen Menschen entspricht die Menge ATP, die täglich in seinem Körper auf- und wieder abgebaut wird, etwa seinem Körpergewicht. So verbraucht ein 80 kg schwerer Mann etwa 40 kg ATP am Tag, die durch neu gebildete weitere 40 kg ersetzt werden. Der ATP-Durchsatz kann bei intensiver Arbeit auf 0,5 kg pro Minute ansteigen. Die ATP-Synthese erfolgt in den Mitochondrien über die oxidative Phosphorylierung in der Atmungskette. Dieser Prozess verläuft jedoch sehr langsam und die ATP-Speicher in besonders beanspruchten Zellen (Bsp. Muskel) sind schnell erschöpft. So reicht der ATP-Vorrat in kontrahierenden Muskelzellen nur für wenige Sekunden. Die Nachproduktion von ATP wird somit zu einem limitierenden Faktor. Ein Mangel an ATP kann demzufolge in der bereits genannten, der CFS möglicherweise zugrunde liegenden Energiekrise resultieren.


Als zentraler Baustein des hochenergetischen ATP liefert die D-Ribose einen Ansatzpunkt, um die Bildung von ATP im Körper anzutreiben. Ohne Ribose kann die Zelle kein ATP synthetisieren. Verschiedene Untersuchungen konnten zeigen, dass Patienten mit CFS und/oder Fibromyalgie von einer optimierten Versorgung mit D-Ribose profitieren. In einer Studie von Teitelbaum et al. (7) erhielten 41 CFS-Patienten über ca. 3 Wochen 3-mal täglich 5 Gramm D-Ribose. Anschließend mussten die Patienten einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen und ihren Zustand anhand einer visuellen Analogskala bewerten, welche die Punkte Energie, Schlafverhalten, geistige Klarheit und Schmerzintensität umfasste. 66 Prozent der mit D-Ribose behandelten Patienten zeigten eine deutliche Verbesserung ihres Gesamtzustands und Wohlbefindens um durchschnittlich 30 Prozent und einen Energieanstieg um durchschnittlich 45 Prozent. D-Ribose reduzierte also signifikant die klinischen Symptome von CFS-Patienten und war dabei gut verträglich.


Eine ähnliche Symptomverbesserung durch die Gabe von D-Ribose beobachteten auch Gebhart und Jorgensen (8) bei einer Patientin mit Fibromyalgie. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass eine Supplementierung von D-Ribose als Schlüsselkomponente in der Adeninnukleotidsynthese für Fibromyalgie-Patienten nützlich sein kann.
Gleichermaßen vorteilhaft scheint eine optimierte Versorgung mit D-Ribose auch für Patienten zu sein, die unter einer Herzinsuffizienz leiden. Schon 2004 wiesen Omran et al. (9) an der Abteilung für Kardiologie der Universität Bonn nach, dass eine Ribose-Supplementierung die ischämische Schwelle verbessert und die diastolische Funktion von Herzinsuffizienz-Patienten stärkt.
Auch MacCarter D et al. (2009) gingen in ihrer Studie davon aus, dass ein zu niedriges zelluläres Energieniveau bei der Herzinsuffizienz eine Rolle spielt. Als sie ihren Herzinsuffizienz-Patienten D-Ribose (täglich 3-mal 5 Gramm) gaben, verbesserte sich deren Atmungsparameter signifikant, woraus sich wiederum eine längere Lebenserwartung für die betroffenen Patienten ergibt (10).


Die Erkenntnis, dass es dem geschwächten Herzen an Energie fehlt, bringt auch Wagner et al. (2009) zu der Ansicht, dass D-Ribose dazu geeignet ist, die ATP-Vorräte aufzufüllen und die diastolische Dysfunktion wieder zu verbessern nach einer myokardialen Ischämie. D-Ribose könnte nach Ansicht dieser Autoren das notwendige Stoffwechselsubstrat sein, das dem Energiemangel am erkrankten Herzen entgegenwirkt (11).


Wie wichtig es für die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen ist, die Energieproduktion in den Herzmuskelzellen zu unterstützen, hebt Sinatra hervor (12). Insbesondere die entscheidende Rolle des ATP sollte zukünftig bei der Behandlung der Herzinsuffizienz größere Beachtung finden, fordert Sinatra und empfiehlt für die Aufrechterhaltung eines optimalen Energiezustands die Supplemetierung von D-Ribose (um die Energiespeicher aufzufüllen), L-Carnitin und Coenzym Q10 (um den ATP-Umsatz zu beschleunigen) und prägt dafür die Bezeichnung Metabolische Kardiologie (13).
Somit erscheint eine Supplementierung von D-Ribose gleichermaßen für Patienten mit CFS, Fibromyalgie und Herzinsuffizienz sinnvoll, um den Körperzellen wieder ausreichend Energie zuzuführen, damit sie den erhöhten Belastungen besser gewachsen sind und Beschwerden gemildert werden. Nebenwirkungen der D-Ribose wurden auch bei länger dauernder Einnahme, wie sie bei Sportlern nicht unüblich ist, nicht beobachtet (14). Weiterer Vorteil: Eine Gewichtszunahme durch D-Ribose ist nicht zu erwarten, da der Körper erkennt, dass diese Substanz sich von anderen Zuckermolekülen unterscheidet und sie nur dafür verwendet wird, die geleerten Energiespeicher von Herz, Muskeln, Gehirn und anderen Geweben wieder aufzufüllen.


Darüber hinaus lassen die zitierten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur positiven Wirkung von D-Ribose bei den genannten Krankheitsbildern diese Substanz auch als sinnvolles und nutzbringendes präventives Instrument erscheinen, von dem insbesondere Menschen profitieren könnten, die körperlich oder psychisch großen Belastungen ausgesetzt sind. Stellt der Organismus in solchen Belastungssituationen schon vorbeugend ausreichende Energiereserven bereit, können durch Energiemangel in verschiedenen Körpergeweben hervorgerufene Beschwerden möglicherweise vermieden werden.
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Referenzen
1. Leonard J et al. (1999) A community-based study of Chronic Fatigue Syndrome. Arch Intern Med 159: 2129-2137)
2.Teitelbaum et al. (2001) Effective Treatment of Chronic Fatigue Syndrome and Fibromyalgia. Journal of Chronic Fatigue Syndrome Vol. 8, 2, 3-28
3. Teitelbaum J: From Fatigue to Fantastic. A clinically proven program to regain vibrant health an overcome chronic fatigue and fibromyalgie. Penguin Group, New York, 2007
4. Eisinger J et al. (1994) Glycolysis Abnormalities in Fibromyalgia. J Am Coll Nutr 13(2): 144-148
5. Bengtsson A und Henriksson KG (1989) The Muscle in Fibromyalgia – a Review of Swedish Studies. Journal of Rheumatology Supplement 19: 144-148
6.Myhill et al. (2009) Chronic Fatigue Syndrome and mitochondrial dysfunction. Int J Clin Exp Med 2(1): 1-16)
7.Teitelbaum et al. (2006) The Use of D-Ribose in CFS and Fibromyalgia: a pilot study. Journal of Alternative and Complementary Medicine 12(9): 857-862
8. Gebhart B and Jorgensen JA (2004) (Benefit of Ribose in a patient with fibromyalgia. Pharmacotherapy 24(11): 1646-1648
9. Omran H et al. (2004) D-Ribose aids congestive heart failure patients. Exp Clin Cardiol 9(29: 117-118)
10. MacCarter D et al. (2009) D-Ribose aids advanced ischemic heart failure patients. Int J Cardiol 137(1): 79-80)
11. Wagner et al. (2009) D-Ribose, a metabolic substrate for congestive heart failure. Prog Cardiovasc Nurs 24(2): 59-60
12. Sinatra ST (2009) Metabolic cardiology: the missing link to cardiovascular disease. Altern Ther Health Med 15(2): 48-50
13. Sinatra ST (2009) Metabolic cardiology: the missing link to cardiovascular disease. Altern Ther Health Med 15(3): 44-52)
14. Seifert J et al. (2008) Assessment of Hematological an Biochemical parameters with extended D-Ribose ingestion. J Int Soc Sports Nutr 5: 13

 

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