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Montag, 5. Juli 2010

Gesprächstherapie bei CFS ohne Nutzen

gespraechstherapie

Eine britische Studie bestätigt all jene, die das chronische Erschöpfungssyndrom als körperliche Erkrankung ansehen.

MANCHESTER (ars). Patienten mit Chronic Fatigue Syndrome (CFS) wehren sich vehement gegen die Vermutung, ihre Krankheit sei psychisch bedingt. Schützenhilfe erhalten sie jetzt von Forschern aus Manchester. Nach deren Ergebnissen bringen Therapien, die auf psychische Ursachen ausgerichtet sind, keine Besserung: weder eine pragmatische Aktivierung noch ein Programm, das auf empathisches Zuhören gründet.

Die Wissenschaftler hatten in ihrer Studie Möglichkeiten für ambulante CFS-Therapien untersucht (BMJ 2010; 340: 1777). Nach den Leitlinien des National Institute for Health and Clinical Excellance (NICE) soll die Störung in der Primärversorgung angegangen werden, und zwar mit kognitiver Verhaltenstherapie und stufenweiser Aktivierung. Ob diese beiden Ansätze ambulant nützen, ist jedoch nie untersucht worden.

Die 296 Studienteilnehmer waren im Median seit sieben Jahren an CFS erkrankt und, gemessen nach Skalen wie SF-36 oder Chalder, gravierend in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt.

Mit einer Gruppe machten Pflegekräfte, die eigens eine viermonatige Ausbildung absolviert hatten, eine pragmatische Rehabilitation: Sie erläuterten das Krankheitsbild, ermutigten die Patienten, regelmäßig zu schlafen, Entspannungsübungen zu machen, Konzentration und Gedächtnis zu trainieren und gemeinsam vereinbarte Aktivitäten stufenweise zu steigern.

Die zweite Gruppe erhielt eine Art Gesprächstherapie: Diese Teilnehmer konnten von ihren Sorgen erzählen und sich Lösungen überlegen, während ihr Gegenüber mit Empathie zuhörte, ohne Rat zu erteilen. Beide Programme erstreckten sich über 18 Wochen mit je zehn Terminen. Die dritte Gruppe wurde wie bisher vom Hausarzt betreut.

Nach 20 Wochen hatte sich im Vergleich zu diesen standardmäßig versorgten Patienten mit der pragmatischen Reha signifikant nur die Fatigue, nicht aber die körperliche Leistungsfähigkeit gebessert.

Nach einem Jahr allerdings waren keinerlei Unterschiede mehr festzustellen. Als komplett nutzlos erwies sich das empathische Zuhören: Dadurch hatte sich weder die Müdigkeit noch die körperliche Schwäche verringert.

Quelle: Ärzte Zeitung, 12.05.2010

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